Schwester M. Liane Brenner mit Verdienstmedaille ausgezeichnet

Schwester M. Liane Brenner wurde jetzt von Bundespräsident Horst Köhler mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Landrat Dr. Karl Vogele nahm die Ehrung im Rahmen einer Feierstunde, an der auch Ustersbachs Bürgermeister Dr. Max Stumböck und Altbürgermeister Alfons Kastner teilnahmen, im Landratsamt Augsburg vor. Der Geehrten wird mit der Auszeichnung Dank und Anerkennung für ihr beispielhaftes Engagement im Umgang mit Heimkindern ausgesprochen. Schwester Liane leitete mit Leidenschaft und Hingabe von 1982 bis März 2005 das Marienheim in Baschenegg. In großer Bescheidenheit sieht sie selbst die Ehrung als eine Auszeichnung für das ganze Kinderheim.
„Die unglaubliche Kraft, die hinter dieser Arbeit steckte, ist bemerkenswert“, lobte Vogele. „Die Kinder erhielten von Schwester Liane ein bergendes Zuhause und durften eine unglaubliche Herzenswärme erfahren. Sie zeichnet sich durch ihre natürliche Autorität in Erziehungsfragen und ihre naturgegebene erzieherische Kompetenz aus.“ Das Marienheim Baschenegg, das in den 70er Jahren noch ausschließlich Säuglings- und Kleinkinderheim war, ist heute ein sozialpädagogisches Kinderzentrum, das über insgesamt 48 Plätze verfügt. Diese teilen sich in drei Gruppen, eine Säuglings- und Kleinkindergruppe, Plätze für Inobhutnahmen und innenbetreutes Wohnen auf. Außerdem ist in Baschenegg eine Kurzzeitunterbringung, beispielsweise bei Erkrankung der Mutter, möglich.
Schwester Liane widmete sich stets in herausragender und vorbildlicher Art und Weise hoch engagiert ihrer verantwortungsvollen Arbeit. „Sie hat das Heim und die ihr anvertrauten Kinder als wesentlichen Lebensinhalt gesehen. Sie war rund um die Uhr präsent und wurde so zu einer engen, tragfähigen und behutsamen Bezugsperson für die Kinder“, weiß der Landrat. Neben der Hauptaufgabe, benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine gute Erziehung zu geben und sie auf das Leben vorzubereiten, war ihre Arbeit auch von vielen weiteren Schwerpunkten geprägt. Baumaßnahmen, wie beispielsweise die Anlage eines kindergerechten Spielplatzes, nahmen viel Planung und Zeit in Anspruch. Des Weiteren galt der Landwirtschaft, verbunden mit dem Anliegen einer gesunden Ernährung aus eigenem Anbau und eigener Zucht, eine besondere Aufmerksamkeit. Außerdem war Schwester Liane auch in der Berufsfachschule für Kinderpflege, die seit vielen Jahren im Marienheim Baschenegg angesiedelt ist, als Praxisanleiterin tätig. Zudem pflegte sie stets vertrauensvollen Kontakt zu Jugendämter, Heimaufsicht, Schulen und sonstigen Behörden. „Schwester Liane ist es wesentlich zu verdanken, dass das Marienheim heute für die Zukunft gut gerüstet ist“, würdigte Vogele die Verdienste der früheren Heimleiterin.“ Sie hat dem Haus einen Geist eingehaucht, der seinesgleichen sucht und Baschenegg zu einem unverwechselbaren Juwel in der Jugendhilfelandschaft des Augsburger Landes gemacht. Das Marienheim zähle heute zu den führenden stationären Jugendhilfeeinrichtungen in Bayern, berichtet der Landrat nicht ohne Stolz.
Auch Bürgermeister Stumböck weiß, was er an „seinem“ Kinderheim hat. Es sei zu einem Aushängeschild für Ustersbach geworden.