Musikschule liefert grandioses Ohrenkino
). Musikalische Souveränität und Eigenständigkeit, sorgfältige Tonbildung und faszinierende Ideenfülle zeichnete das Jahreskonzert der örtlichen Sing- und Musikschule in der vollbesetzten Stadthalle aus. Kultiviert und lebendig zugleich bewegten die jungen Künstler damit das Herz des Publikums. Als Dank dafür gab es viel Beifall. Die Moderation führten einmal mehr souverän Franziska Harle und Tobias Kaltenstadler durch.
Die jungen Talente setzten für ihre Leistungspräsentation rund 30 Programmpunkte an. Den Auftakt dazu machte das Akkordeonorchester „Accordimento“ unter der Leitung von Franz Schlosser. Mit „Rhapsodie Andalusia“ und „Estancia“ gelang nicht nur ein melodieorientiertes Spiel, sondern auch das Können, höchstmögliche Ausdrucksvielfalt zu kreieren.
Immer wieder köstlich anzusehen sind die kleinen Nachwuchskünstler. Margarete Issy Wanner führte mit ihnen liebevoll die „Schnupfenmarie“ auf. Die Ballett-Vorschulgruppe unter der Leitung von Angelika und Dariusz Szwarc entführte in die Welt der Zwerge.
Imaginationskraft verströmte das Geigenensemble von Simon Stadlmair mit seiner Wiedergabe von Antonio Vivaldis „Konzert h-moll“ und einem forschen „Zwiefachen“. Die Früchte der Kooperation der Musikschule mit der örtlichen Mittelschule zeigte eindrucksvoll die Bläserklasse unter der Leitung von Gerhard Schuster und Robert Kraus. Ihr „Trio Cha Cha“ geriet zu einer Demonstration feinfühliger und doch schwungvoller Latin-Kultur.
Feinen Gesang und exquisite Gitarrentechnik stellte das Duo Michelle Wedler und Martin Seliger, kurz: M & M’s, beim Titel „Fever“ vor. Spielerisch leicht kamen auch „Die Violinchen“ mit „Chlyni Stück für chlyni Lüt“ daher. Warmen Ton, singendes Klangbild und sorgfältige Schrittfolgen servierten der Kinderchor mit „Gummibärchen und Spaghetti“ und das Ballett mit den Polkas „Tritsch Tratsch“ und „Bahn frei“ sowie der Tarantella „La Danza“ und später mit dem jazzigen „Candy“. In eine ganz andere musikalische Richtung ging es bei den Bläsern unter der Führung von Jochen Immesberger mit dem ersten Satz des Stückes „Country Pictures“, „In The Church“.
Leidenschaftliche Souveränität lebte der Erwachsenenchor. Er stellte Karl Jenkins „Adiemus“ vor. Die dabei verwendete „Sprache“ bestand aus erdachten Silben und Wörtern, um die Stimme als vielfältiges Instrument in den Vordergrund zu rücken. Bei „Boat On The River“ bestätigte der Chor seine gesangliche Leichtigkeit, verbunden mit einer diffizilen Raffinesse.
Exquisites Format
Treibende Rhythmen, vehementes Gebläse und kompakter Sound waren nach der Pause angesagt. Das Nachwuchsorchester „Sunny Mood“ von Gerhard Schuster schwelgte spielstark in „Erinnerung an Zirkus Renz“ und ließ „A String Of Pearls“ mit viel Effekt aufleben. Grandioses Ohrenkino bot die Big Band unter dem Dirigat von Christian Schmerder. Der Klangkörper unterstrich bei „Sir Duke“ sein exquisites Format und mächtige Präsenz. Den James-Bond-Titelsong „Skyfall“ bewältigte das Orchester mit Intensität steigernder Wucht und falsettprallem Gesang von Tanja Lachenmayr.
Starken Gesang lieferte auch das Gesangstrio „IntoNation“ mit „Little Me“ und die „Voicehormonys“ mit dem Beatles-Klassiker „Let It Be“, jeweils an der Gitarre begleitet von Martin Seliger. Ihr Metier beherrschten ebenso die „Gersthofer Stadtstreicher“ unter der Leitung von Susanne Weis. Die „Ouvertüre Maestoso“ für Streicher und zwei Pauken und den Titel „The Flintstones“ kredenzten sie mit voll melodiesicherem und mitreißendem Spiel.
Für eine eigenwillige Mischung aus variablen musikalischen Elementen stand das Medley der „Kleinen Chaostruppe“.
Bürgerreporter:in:Siegfried Rupprecht aus Gersthofen |
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