Laurentius
Der Hl. Laurentius, dessen Fest die Kirche heute am 10. August begeht, schmückt den rechten Seitenaltar und die Chordecke der Batzenhofener Kirche. Dieser ist Patron der 1725 in Batzenhofen gegründeten, noch heute existierenden Arme-Seelen-Bruderschaft. Das Martyrium des Heiligen, der auf einem glühenden Rost zu Tode gebracht worden ist, geschah wahrscheinlich am 10. August 258 unter Valerian, nach anderen erst unter Diokletian. Sein Fest, das schon vor 354 von der Kirche am 10. August begangen wurde, war nach dem Feste Peter und Paul (29. Juni) das größte der alten römischen Liturgie. Der hl. Laurentius, dessen Name der mit Lorbeer Geschmückte bedeutet, war der von der abendländischen wie von der orientalischen Kirche am meisten verehrte unter den zahllosen frühchristlichen Märtyrern.
Er wird immer in der Amtstracht der Diakone dargestellt, mit rechteckigem Rost - seinem Marterwerkzeug -, Evangelienbuch und Kreuz, Almosen austeilend, mit Märtyrerpalme. Er ist Patron der Armen, der Bibliothekare weil er die Kirchenbücher in Verwahrung hatte, und aller mit Feuer beschäftigten Berufe wie Feuerwehrleute, Köche, Kuchenbäcker, Plätterinnen, Kohlenbrenner; er schützt vor Brandwunden, Feuer, Fieber, Rückenschmerzen und bewahrt vor den Qualen des Fegfeuers.
Die Legende erzählt über ihn: Zu der Zeit, da Sixtus II. Papst war in Rom, lebte dort unter den Christen ein junger Mann mit Namen Laurentius, der war aus Spanien gekommen. Seines untadeligen Wandels wegen schloß ihn Sixtus in sein Herz und nahm ihn auf unter die sieben Diakone, die mit der Pflege der Armen und der Verteilung der Almosen betraut waren. Es geschah aber, daß in jenen Tagen der Kaiser Valerian den Christen nachstellte um ihres Glaubens willen. Da ward auch Papst Sixtus vor Gericht gestellt und ihm das Urteil gesprochen, weil er sich weigerte dem Kaiser zu opfern. Als man ihn in Ketten zur Richtstatt führte, eilte Laurentius ihm nach und rief: "Vater, laß mich dir folgen!" Aber Sixtus wandte sich um nach ihm und sagte: "Harre aus bei der Gemeinde, so lange es Gott gefällt. In deine Hände lege ich die Schätze der Kirche. Schwere Prüfungen stehen dir bevor, doch der Herr wird dir beistehen!" Da die Kriegsknechte von Schätzen reden hörten ergriffen sie Laurentius und führten ihn vor den Kaiser. Der drang in den Diakon und suchte ihm das Geheimnis zu entreißen, wo er die Reichtümer der Kirche verborgen halte. Denn er war begierig, das Gold und das Silber und die kostbaren Gerätschaften an sich zu bringen. Darum versprach der Kaiser ihm Leben und Freiheit wenn er den Schatz ausliefere. "Wohl besitzt die Kirche einen kostbaren Schatz", gab Laurentius zur Antwort, "und der Reichtum ist von solchem Glanz, wie ihn der Kaiser niemals gesehen. Doch nicht an einem Platz ist er verborgen, sondern weit umher verteilt in allen Gassen der Stadt. Gib mir drei Tage Zeit, so will ich vor dir ausbreiten, was wir Christen als unser kostbarstes Gut erkennen. Und nicht ein Stück soll dir verborgen bleiben." Der Kaiser war damit zufrieden. Er ließ Laurentius frei und wartete mit Ungeduld auf den erhofften Schatz. Laurentius ging indes durch die Stadt und verschenkte alles Gut der Kirche unter die Bedürftigen. Tag und Nacht war er unterwegs, um die Not zu lindern und reichlich auszuteilen. Am dritten Tage aber sammelte er um sich alle die Armen and Verachteten, die Lahmen und die Blinden, die Erkrankten und Ausgestoßenen, denen die neue Lehre von Christi Barmherzigkeit und Güte ein Trost geworden war in ihrem Elend. Mit ihnen zog er vor den Palast des Kaisers und rief: "So halte ich mein Versprechen. Siehe, das ist der unvergängliche Schatz unserer Kirche. Achte ihn nicht gering! Heller als Gold und Diamanten strahlt in ihren Herzen der Glanz des Glaubens." Der Kaiser aber, der sich in seinen eitlen Hoffnungen betrogen sah, fuhr auf und schrie: "Fügst du zum Betrug auch noch den Hohn?" Und da die Schergen den kühnen Diakon zwingen wollten, seinem Christenglauben auf der Stelle abzuschwören und den Kaiser anzubeten, fragte Laurentius lächelnd: "Sagt, wen soll man anbeten, den Schöpfer oder das Geschöpf ?" Da konnte der Kaiser seinen Zorn nicht mehr bändigen. Er ließ einen eisernen Rost herbeitragen, auf den band man Laurentius und verbrannte ihn bei lebendigem Leibe. Standhaft ertrug er die furchtbare Qual und scherzte: "Auf dieser Seite bin ich nun gar, dreht mich um!" Der Kaiser konnte selber das grausige Schauspiel nicht ansehen und wandte sich in seinen Palast zurück. Fromme Hände nahmen sich des Leichnams an und begruben ihn an geweihter Stätte. Der Tod des Heiligen aber bestärkte die Gemeinde im Glauben. In der Nacht nach seinem Tod gingen über Rom hunderte Sternschnuppen nieder, gleichsam als würde der Himmel weinen über den Tod des Diakons. Noch heute können wir in sternklaren Nächten um den 10. August die "Tränen des hl. Laurentius" beobachten. Der Meteoritenstrom der Perseiden erreicht um diese Zeit seinen Höhepunkt. Die Nächte sind meist warm und es bietet sich an, mit seinen Kindern im Freien zu schlafen, Sternschnuppen zu zählen und ihnen dabei die Legende des hl. Laurentius nahe zu bringen, wie dies der Verfasser mehrfach getan hat.
mehr zu Festen und Brauchtum unter http://batzenhofen.gmxhome.de/brauchtum/brauchtum....
Bürgerreporter:in:Franz X. Köhler aus Gersthofen |
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