30 Jahre "gersthofer"
Ein Jubiläum, das verbindet
Von Melina Drüssler
Die myheimat-Zeitschrift „gersthofer“ feiert ihr 30-jähriges Jubiläum – ein Anlass, auf eine beeindruckende Geschichte zurückzublicken, die eng mit der Stadt Gersthofen und ihren Menschen verbunden ist. Seit ihrer Gründung ist die „gersthofer“ ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens und der Gemeinschaft in der Stadt. Mit ihrer Berichterstattung über lokale Ereignisse, Vereine und Traditionen bringt sie den Bürgerinnen und Bürgern Gersthofens die Geschichten ihrer Heimat näher und schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Einer der Vereine, dessen vielfältiges Engagement regelmäßig in der Zeitschrift gewürdigt wird, ist der Heimat- und Volkstrachtenverein Gersthofen.
Ein Überblick über den Heimat- und Volkstrachtenverein Gersthofen
Der Heimat- und Volkstrachtenverein Gersthofen hat sich dem Erhalt und der Pflege bayerischer Traditionen verschrieben. Seit seiner Gründung engagiert sich der Verein in der Brauchtumspflege, dem Trachtenerhalt, der Förderung von Volksmusik und -tanz sowie der Jugendarbeit. Besonders die Ära von Gerhard Mögele, der den Verein über Jahrzehnte als erster Vorstand prägte, und die späteren Entwicklungen unter der Leitung von Armin Hoppmann und Christine Pfiffner sind von bedeutsamen Ereignissen und Meilensteinen geprägt.
Die Ära Gerhard Mögele – Eine Zeit des Aufbaus und der Tradition
1983 übernahm Gerhard Mögele als 1. Vorstand die Führung des Trachtenvereins und legte den Grundstein für viele erfolgreiche Jahre. Ein wichtiger Schritt in seiner Amtszeit war die Partnerschaft mit dem Musikverein Spay am Rhein, die zu regelmäßigen kulturellen Austauschen führte. Mögele widmete sich zudem mit großem Engagement der Renovierung des Vereinsheims, das in den Jahren 1982/83, 1996 bis 1999 und 2006/07 modernisiert wurde.
Höhepunkte seiner Amtszeit waren große Festveranstaltungen, darunter das 63. Gautrachtenfest des Altbayrisch-Schwäbischen Gauverbandes im Jahr 1991, das mit einem farbenprächtigen Festzug und über 2.500 Mitwirkenden beeindruckte. 1995 wurde das 75-jährige Bestehen des Vereins in der neuen Stadthalle gefeiert, und im Jahr 2000 folgte das 80-jährige Jubiläum mit einer zweiwöchigen Trachtenausstellung im Rathaus.
Ein vielseitiges Vereinsleben
Unter Mögeles Leitung blühte das Vereinsleben auf. 1994 wurde die Satzung überarbeitet, um die Gemeinnützigkeit zu sichern, und seit 1996 finden regelmäßige Klausuren zur Weiterentwicklung des Vereins statt. Mit dem „Hoigarta“ in Batzenhofen, einem gemütlichen Brauchtumsabend, wurden ab 1999 neue Interessenten angesprochen. Der Verein beteiligte sich auch an Freilichtaufführungen und etablierte 2000 eine Goaßlschnalzer-Gruppe, die heute fester Bestandteil des Programms ist. Mögele förderte zudem besonders die Jugendarbeit und die Pflege traditioneller Musik und des Laienspiels. 2007 wurde er für seinen langjährigen Einsatz zum Ehrenvorstand ernannt.
Die Ära Armin Hoppmann – Wachstum und neue Herausforderungen
Mit Armin Hoppmann übernahm 2007 ein neuer Vorstand die Leitung des Vereins. Er setzte Mögeles Arbeit fort und führte umfangreiche Sanierungsarbeiten am Vereinsheim durch. Hoppmanns Amtszeit war geprägt von internationalen Auftritten in Österreich, Polen und Frankreich sowie vom Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise durch die Teilnahme am neuen Stadtfestival „Kulturina“. Der Verein bot dort bayerische Spezialitäten an, die bald zu Verkaufsschlagern wurden, und präsentierte Brauchtum auf der Hauptbühne.
Ein weiteres großes Ereignis war das 90. Gründungsjubiläum im Jahr 2009, das mit dem 80. Gautrachtenfest des Gauverbandes und dem 40-jährigen Stadtjubiläum kombiniert wurde. Es folgten erfolgreiche Teilnahmen bei Wettbewerben wie dem Preisplattln um den „Bayrischen Löwen“, wobei 2014 erstmals ein Mitglied des Vereins den ersten Platz belegte.
Auf dem Weg zur Modernisierung – Satzungsänderungen und Digitalisierung
In einer Klausurtagung 2013 wurde die Modernisierung der Vereinsstruktur und die Überarbeitung der Satzung beschlossen. Dabei wurden die Aufgaben und Pflichten der Vorstandschaft neu definiert und die Besitzverhältnisse des Vereinsheims geklärt. Auch der Schritt in die sozialen Medien half, das Vereinsleben einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Herausforderungen und Aufbruch – Die neue Ära mit Christine Pfiffner
Die Vorbereitungen auf das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2020 wurden durch die Corona-Pandemie jäh gestoppt. Das geplante große Festwochenende musste abgesagt werden, und die Feierlichkeiten fanden nur im kleinen Rahmen statt. Nach dieser herausfordernden Zeit leitete der Verein einen Neuanfang ein, und Christine Pfiffner wurde als erste Frau zur 1. Vorständin gewählt. Diese Wahl markierte einen Wendepunkt in der über 100-jährigen Geschichte des Vereins und symbolisierte den Aufbruch in eine neue Ära.
Ein Dank an die „gersthofer“ und den Heimat- und Volkstrachtenverein
Zum 30-jährigen Jubiläum der „gersthofer“ danken wir der Zeitschrift für ihre wertvolle Arbeit, die es ermöglicht hat, das Engagement des Heimat- und Volkstrachtenvereins Gersthofen und vieler anderer Vereine einem breiten Publikum näherzubringen. Sie hat es geschafft, die Brücke zwischen Tradition und Moderne zu schlagen und das kulturelle Erbe Gersthofens lebendig zu halten.
Mit Blick auf die Zukunft freuen wir uns auf viele weitere Jahre voller lebendiger Berichte, gemeinsamer Erinnerungen und auf eine weiterhin enge Zusammenarbeit, um das Brauchtum und die Heimatverbundenheit in unserer Stadt zu fördern. Herzlichen Glückwunsch, „gersthofer“, auf die nächsten 30 Jahre!
Bürgerreporter:in:Florian Handl aus Augsburg |
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