Ein Ausflug zum Schloß Linderhof

Schloß Linderhof
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Zunächst begann Ludwig II. damit, dass er das Königshäuschen, in dem er oft mit seinem Vater Maximilian II. während Jagdausflügen weilte, nach seinen Vorstellungen ab 1869 von Architekt Georg von Dollmann umbauen ließ. Schon ein Jahr später ließ er es um den Ostflügel des heutigen Schlosses erweitern. Der Ostflügel war damals zunächst als Einzelstück gedacht, es war noch kein Anbau geplant.

Dies bestand jedoch nur bis 1871: In diesem Jahr wurde der Westflügel und das königliche Schlafzimmer als Verbindungsstück geplant und gebaut. Das Schlafzimmer ist an das Schlafzimmer des französischen Sonnenkönigs angelehnt: Auch hier findet man eine Abtrennung des Bettteils vom Rest vom Raum, was erlauben würde die erste und letzte Audienz eines Tages am Bett zu halten, wie es der Sonnenkönig tat. Zu Ludwigs – des Bayern – Zeiten war diese Vision jedoch passé: Der König hatte kaum noch eine politische Bedeutung.

In Folge des Umbaus sah das Schloss etwa U-förmig aus; dank einer Treppe zum Innenhof vom Westflügel konnte man es nun auch betreten ohne vorher das Königshäuschen betreten zu müssen. Obwohl es dadurch bereits unnötig war, ließ Ludwig es noch nicht abreißen, da er einen hohen emotionalen Bezug zum Gebäude hatte. Es wurde damals noch als Holzhaus auf Steinsockel gebaut; die Bauweise brachte dem Schloss den Spitznamen Almhütte ein.

1873 wurde dann das Schloss mit Steinmauern umschlossen und auch das Dach wurde erneuert.

Im Folgejahr wurde dann endgültig das Königshäuschen auf seine heutige Lage versetzt, etwa zweihundert Meter vom Schloss entfernt. Zugleich wurde der Südtrakt erbaut, die Treppe in der Mitte wurde vom heutigen Treppenhaus ersetzt. Nachdem 1885/1886 auch das Schlafzimmer nach dem letzten Umbau durch Julius Hofmann vollendet wurde, war das Schloss in seiner heutigen Form fertig.

Parallel zum Bau des Schlosses wurden bis 1880 auch die Parkanlagen errichtet, bestehend aus dem Becken mit einer zweiundzwanzig Meter hohen Fontäne, einer Terrassenanlage mit dem kleinen Venustempel, dem Neptunbrunnen mit Kaskade, dem Maurischen Kiosk, dem Marokkanischen Haus, der Venusgrotte, der Hundinghütte, dem Musikpavillion und der Einsiedelei des Gurnemanz.

Zum Schloss
Es ist das kleinste der drei Schlösser Ludwigs und das einzige, das vollendet wurde. Linderhof gilt zudem als das Lieblingsschloss des Königs, in dem er sich mit großem Abstand am häufigsten aufhielt.

Das Schloss verfügt wie Herrenchiemsee über ein Tischleindeckdich, das heißt, dass der Tisch des Speisesaals durch eine Mechanik nach unten in die Küche gelassen werden konnte. Dort wurde er gedeckt und in Handarbeit wurde er wieder nach oben gekurbelt. Dies muss sehr anstrengend gewesen sein, da Ludwig gerne bis zu neun Gänge verspeiste.

Im Schlosspark liegen neben dem Schloss auch noch die Venusgrotte sowie der maurische Kiosk, das marokkanische Haus und das so genannte Königshäuschen.

Im Gegensatz zum neueren Schloss Herrenchiemsee entstand Schloss Linderhof nicht als eine Kopie eines vorhandenen Bauwerkes, obwohl es im Stil des 18. Jahrhunderts erbaut wurde.

Vom Schloss Linderhof liegt das barocke Kloster Ettal 12 km, sowie Oberammergau, Ort der Passionsspiele, 13 km entfernt.

Bürgerreporter:in:

Hermann Oehmig aus Gersthofen

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