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Das Grauen vor unserer Haustüre

Fährt man von Landsberg in Richtung Augsburg sieht man immer wieder die Wegweiser "KZ-Friedhof" am Wegesrand, doch man fährt teilnamslos daran vorbei.

In einer Folge der Serie "Band of Brothers" wird dann ein KZ bei Landsberg befreit. Jetzt wollte ich mehr darüber wissen und machte mich zusammen mit meiner Freundin auf Spurensuche.

Im Jahre 1944 wurden um Landsberg und Kaufering 14 sogenannte Außenkommandos für das Konzentrationslager Dachau errichtet. Dies war zugleich der größte Konzentrationslagerkomplex des Deutschen Reiches.

Im Rahmen des Rüstungsprojekts "Ringeltaube" sollten durch die Häftlinge gigantische halbunterirdische Bunker zur Produktion des Düsenstrahljägers Messerschmitt Me 262 gebaut werden. Von den drei ursprünglich geplanten Betonbunkern entstand nur einer, die Arbeiten an den beiden anderen wurden bald eingestellt.

Die Außenlager trugen die Bezeichnung Kaufering I bis XI, darüber hinaus gab es das Außenlager Landsberg auf dem Fliegerhorst Penzing.

Als nun Ende April 1945 die alliierten Truppen immer näher an den Landkreis Landsberg heranrücken, beginnt die SS mit der „Evakuierung“ der KZ-Häftlinge. Kein Häftling sollte den Amerikanern lebend in die Hände fallen.

Die Strapazen, die diese Menschen in den letzten Apriltagen durchlitten, waren schier unerträglich. Häftlinge, die nicht weiter gehen konnten, wurden erschossen oder erschlagen. Was in diesen Tagen in und um Landsberg herum geschah, war der Beginn dessen, was später als der „Dachauer Todesmarsch" in die Geschichtsbücher einging.

In den Lagern selbst begann die Ermordung der nicht transportfähigen Häftlinge. Im Lager IV bei Hurlach wurden die Menschen in ihren Hütten verbrannt, und am naheliegenden Bahndamm erschossen oder erschlagen. Als den Bewachern die Munition ausgegangen war, beendeten sie ihr menschenverachtendes Handwerk und flüchteten vor den amerikanischen Truppen.

Als die USArmee Lager IV am 27. April 1944 befreit, wird auf Anordnung des US-Oberst Edward Seiler ein siebenminütiger Dokumentarfilm erstellt. Aus Landsberg und der näheren Umgebung werden 250 Bürger zwischen 16 und 70 Jahren zusammengeholt. Unter Aufsicht der US-Truppen beginnen sie mit bloßen Händen die Toten zusammenzutragen und zu bestatten.

Dieser entstandene Film ist unter: http://www.buergervereinigung-landsberg.de/geschic... einzusehen. Ein trauriges Dokument unserer Geschichte.

Etwa 14500 Menschen wurden in diesen Lagern um Landsberg innerhalb weniger Monate ermordet.

Viele Spuren sind heute nicht mehr zu entdecken. Auf dem Gelände von Lager 3 in Kaufering befindet sich heute eine große Schrebergartenanlge. Dort wo sich das Lager IV bei Hurlach befand, hat eine große Kiesgrube die Spuren verwischt.

Die Friedhöfe befinden sich in den Wäldern oder direkt in den Industriegebieten.

In Landsberg ist nun auch eine offizielle Gedenkstätte entstanden. http://www.buergervereinigung-landsberg.de/geschic...

Weitere Informationen zu Kaufering IV finden Sie auch unter: http://www.kaufering.com/kaufering4.html

  • Kiesgrube bei Lager IV Hurlach
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  • Die Wiese (Bild bitte anklicken)
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  • Reste der Lagerküche Kaufering III
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  • Friedhof Industriegebiet Landsberg
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  • Friedhof Industriegebiet Landsberg
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  • Friedhof Industriegebiet Landsberg
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  • Friedhof Industriegebiet Landsberg
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8 Kommentare

Danke Alex, werde darauf zurückkommen.
Kannst mir aber auch mal was an meine e.mailadresse senden.
willi.x@t-online.de
Gruß Willi

Hallo Diana, bei der Wiese wurde uns auch anders und wie Du an dem Bild erkennen kannst, sind wir nicht weiter Richtung Bahndamm gelaufen, sondern haben das Bild mit Tele aus gewisser Entfernung gemacht. Ist eine ganz komische Stimmung dort.

Danke für Deinen Kommentar!

Gruß
Alex

Guter, wichtiger Beitrag! Dass es Schilder gibt, die auf diese Friedhöfe hinweisen, ist wichtig. Und ab und zu kommt offenbar jemand auf den Gedanken, einen solchen KZ-Friedhof zu besuchen.
Rolf-Dieter Braun
in Hurlach

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