Besuch am Grab eines (bis dato) unbekannten Soldaten an der Europawiese

In den Kriegswirren der letzten Tage
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Jeder "Gersthofer" kennt es natürlich, das Grab des unbekannten Soldaten in der Nähe des Europaweihers, welcher noch in den Kriegswirren der letzten Tage, sein Leben lassen mußte.

Mir ist es erst in den letzten Tagen gelungen, das Grab meines gefallenen Onkels (von Ihm blieb mir sein Namen), durch Mithilfe eines myheimat-Bürgerreporters herauszufinden.

Diesen Beitrag widme ich zum heutigen Gedenktag, allen Opfern - vergangener Kriege.

(Text auf der Tafel neben dem Grab)
Das Heldengrab

Weit von der Stadt auf flachem Land
hart an des Leches Flußbettrand
wo ab und zu die Möwe schreit
sonst alles still in Einsamkeit
wo selten sich ein Mensch ergeht
ein einfach, schlichtes Mahnmal steht.
Ein Heldengrab im Heimatland
ein Heldengrab im Ufersand.
Hier liegt ein Mensch von unserm Blut
der selbst hingab sein größtes Gut
sein Leben gab nach Kampf und Graus
fürs Vaterland und Heimathaus.
Hier, wo man ihn zur Ruh´ gelegt
ein Holzkreuzlein den Stahlhelm trägt.
Sein´n Namen und ein schlichtes Wort
verkünden Stand und Heimatort.
Du liegst allein auf weiter Flur,
Du deutscher Sohn, von deutscher Ruhr.
Dein Grabmal hier in Einsamkeit
hast du zum Wallfahrtsort geweiht.
zu mancher Stund´ in großem Schmerz
naht sich dem Grab manch wehes Herz.
Es klagt sich aus und neue Lust
zieht an deinem Grab in ihre Brust.
Was hier im Leben war vereint,
wird hier am Grab beklagt, beweint.
Der Du hier schläfst, warst unbekannt
jetzt aber schlägt so manche Hand
ein Kreuz für dich in Andacht fein
spricht ein Gebet für Dich allein.

Dein Grab von Fremden wird gepflegt,
von einer Mutter die selbst trägt
schwer an Verlust der Söhne zwei.
Ob der Verlust nicht größer sei.
Sie ruhen auch mit stillem Mund
irgendwo draußen auf Meeresgrund.
Was sie verloren und beweint
hat sie gefunden bei Dir vereint.
All´ihre Worte all´ihre Tränen
an deinem Grab sind auch den Söhnen
aus innigster Liebe gebracht.
Dein Grab hat die Pflege zur Liebe gemacht
gesegnet sei nun der Mutter Hand
die am fremden Grab, die Liebe fand.
Fallen auch oftmals, die Tränen
auf Dein Grab, sag´s ihren Söhnen.
Sie trägt das Opfer, sie zaget nicht
sie hält die Liebe als heiligste Pflicht.
So, ruhe Du Kämpfer in stiller Gruft,
bis zu dem Tage, da Gott Dich ruft,
wo alles Tote wird vergeh´n
zu einem ew´gen Auferteh´n.
Möge Dein Grab jetzt in stiller Erden
für uns alle ein Mahnmal der Liebe werden.

Haunstetten, 8. April 1948
Walter Plaga

Bürgerreporter:in:

Willi Hembacher aus Affing

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