Jubiläum 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Batzenhofen
Rückblick auf eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte
Am 8. Juli 1875 riefen 18 selbstlose, pflichtbewußte Männer die FF Batzenhofen ins Leben. Zweck der Wehr war laut Statuten geordnete Hilfe bei Feuersgefahr.
Was war das für eine Zeit, in die die neue Wehr hineingeboren wurde? Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 war siegreich beendet, Frankreich hatte Elsaß-Lothringen abgetreten, Wilhelm I. war Kaiser und Otto von Bismarck Kanzler des Deutschen Reichs. Im folgenden Jahr wird General Custer am Little Big Horn von den Sioux vernichtend geschlagen werden und es werden noch weitere 10 Jahre vergehen, bis in Augsburg die ersten Telefone klingeln. Bis zum Einzug der Elektrizität in Batzenhofen sollte es sogar noch knappe 40 Jahre dauern.
Licht und Wärme konnten hier also nur durch Feuer erzeugt werden - mit allen damit verbundenen Gefahren und Risiken. Und so vergingen nur 2 Jahre, bis die noch junge Wehr 1878 in Edenbergen ihren ersten Wohnhausbrand zu löschen hatte. Hierbei kam eine vierrädrige Löschmaschine, die noch aus der Zeit vor der Gründung stammte, zum Einsatz. 1903 wurde diese durch ein neues Modell mit 50 m Schläuchen und 3 Mundstücken für 1.280 Mark abgelöst, 1918 die Ausrüstung um eine Schubleiter für 670 Mark ergänzt. Alle Geräte wurden ausschließlich mit Manneskraft betrieben, bis 1929 die Beschaffung der ersten Motorspritze, einer Magirus "Liliput" erfolgte. Im Jahr zuvor waren durch einen Großbrand die Scheunen der Anwesen Wagner und Ortolf nebst 200 Ster Holz und landwirtschaftlichen Geräten vernichtet worden. Die "Liliput" tat rund drei Jahrzehnte lang treue Dienste und war noch 1959 beim Brand des Anwesens Reiter mit im Einsatz, obwohl die Wehr seit kurzem über einen Tragkraftspritzenanhänger mit einer neuen TS8/8 verfügte. Der 2. Weltkrieg führte 1944 zur Gründung einer Damenwehr. Im Jahr 1950 wurde das alte Feuerwehrhaus bei der Kirche anläßlich des 75-jährigen Jubiläums renoviert, 1965 wurde es abgebrochen und man zog in ein ehemaliges Stallgebäude bei der Schule um. Im Jahr 1970 bekam die Wehr vier Atemschutzgeräte; für eine kleine Dorfwehr in der damaligen Zeit sicher außergewöhnlich, doch galt es, im Brandfall die Insassen des Seniorenheims Sonnenhof zu retten können. Die Wehr wurde nun zunehmend auch von Nachbarorten zu Hilfe gerufen, beispielsweise zum Brand der Ziegelei in Gersthofen 1972 oder zu einem durch Blitzschlag ausgelösten Stallbrand in Hirblingen 1973. Im Jahr 1975 bekam die Wehr zu ihrem 100-jährigen Jubiläum das erste Löschfahrzeug: Ein LF8 Magirus - und das neue Feuerwehrhaus in der Mehrzweckhalle. Das Jahr 1985 läutete mit einem Hochwasser in Biberbach und Affaltern die Zunahme der Einsätze durch Naturkatastrophen ein. Um auch bei Verkehrsunfällen besser helfen zu können, wurde 1986 ein Rettungsspreizer beschafft. Zwei Jahre später bekam die aufstrebende Wehr von der Stadt Gersthofen, zu der man 1978 eingemeindet worden war, ein Mehrzweckfahrzeug spendiert. 1996 wurden 4 neue Preßluftatmer PA 94 beschafft und nach einer Spendenaktion ein Anhänger gekauft. Mitten in die Planungsarbeiten für die 125-Jahrfeier fiel das Pfingsthochwasser 1999 in Augsburg, bei welchem die Wehr Nachbarschaftshilfe leistete. Das Jubiläum im Jahr 2000 wurde groß mit Festzelt gefeiert. Als Geburtstagsgeschenk erhielt die Wehr ein hochmodernes LF8/6 9,5t Allrad Löschfahrzeug. 2005 gab es zum 130-jährigen eine neue Fox TS8/8, 2012 folgte ein neues Mehrzweckfahrzeug. So gerüstet kann die gut ausgebildete Wehr, die in den letzten Jahren jeweils zu ca. 25 Einsätzen gerufen wurde, gelassen der Zukunft entgegensehen, zumal es auch keine Nachwuchssorgen gibt.
-- Franz, ganz umfangreicher, interessanter Bericht.... macht weiter so....