Freiwillig in die Flammenhölle.......
Die Wirkung von Feuer kann verheerend sein, um für den Ernstfall und die Sicherheit unserer Bürger und für die eigene Sicherheit top ausgebildet und gerüstet zu sein haben sich über 90 Feuerwehrleute von den Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Gersthofen und den Wehren aus Langweid, Adelsried, Stettenhofen, Welden und der Werksfeuerwehr IGS in der Zeit vom 27.10. – 05.11.08 einer Heißausbildung im Flashover-Container der Versicherungskammer Bayern und des Landesfeuerwehrverband Bayern unterzogen. Diese einsatznahen Voraussetzungen, führen zu einem Ausbildungsgrad der die Sicherheit der Einsatzkräfte wesentlich erhöht.
Bevor es aber soweit ist, das die Teilnehmer in den Container dürfen, steht die Sicherheitsbelehrung und ein theoretischer Unterricht über die Entstehung und des Brandverlaufes eines Zimmerbrandes auf dem Programm.
Der Flashover-Trainingscontainer bietet Atemschutzträgern die Möglichkeit, das Entstehen eines Brandes unter kontrollierbaren Verhältnissen zu beobachten und zu bekämpfen. Hierzu werden Spanplatten mit einer Fläche von 10m² im Container eingehängt, diese simulieren die Einrichtung/Möbel eines eingerichteten Zimmers (entspricht nur einem Bruchteil der Holzfläche eines bewohnbaren Zimmers). Durch die Wärmeeinwirkung des Initialfeuers (Entstehungsbrand) beginnen die Spanplatten auszugasen, dies ist die Basis für das vorhanden sein von brennbaren Gasen in der Rauchschicht und bilden somit die Voraussetzung für den Flashover (Rauchgasdurchzündung).Immer schlechter werdende Sichtverhältnisse, aufgrund der Rauchschicht, die immer weiter nach unten sinkt, die zunehmende Hitze von oben lastet auf den Übenden, eine „ reale Situation “ wie sie im Ernstfall auf die Einsatzkräfte zukommt. Im Laufe des Trainings wird die Containertüre für einige Minuten geschlossen, der Rauch kann nicht mehr abziehen und die Sauerstoffzufuhr wird unterbunden. Jetzt herrscht keinerlei Sicht mehr im Brandraum, nach dem Öffnen der Türe, vergleichbar mit dem Öffnen einer Zimmertüre im Echteinsatz, strömt wieder Sauerstoff in das Containerinnere, das Feuer wird sofort größer. In der Rauchschicht über den Köpfen der Feuerwehrleute bilden sich Flammenzungen, es herrschen an der Decke im Brandraum Temperaturen zwischen 400 und 600 Grad Celsius. Die Voraussetzungen für eine Rauchgasdurchzündung kündigen sich an, jetzt beginnt das Herunterkühlen des Brandrauches um so den Flashover und eine Brandausbreitung zu verhindern. Nach ca. 20 Minuten verlassen die Feuerwehrkameraden schweißgebadet den Brandcontainer der Versicherungskammer Bayern und legen ihre ca. 32kg schwere Ausrüstung ab. Der Körper hat Höchstleistung vollbracht und extrem viel Flüssigkeit verbraucht, deshalb ist es auch erforderlich gesundheitlich top fit zu, sein und sofort nach einem Einsatz den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ziel solch einer Ausbildung ist es, die Feuerwehreinsatzkräfte so zu sensibilisieren,welche körperlichen Anstrengung und Temperaturen sie in einem Brandraum erwarten, dass sie eine Flashover-Gefahr erkennen und deren Durchzündung verhindern. (gb)
Der Bericht ist sehr gut. In der heutigen Zeit, weiß man ja nie, was alles passieren kann! Deshalb muss ich diese Ausbildung nur beglückwünschen.