Ein unscheinbares Gerät erwacht zum Leben: das Fax!

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Am Montagmorgen fiel mein Blick auf ein Gerät, das unscheinbar in seinem grauen Plastikkleid kaum beachtet auf einem Tischchen im Büro steht. Was mich wunderte: mehrere Blätter Papier lagen darauf. Unser Fax! Offensichtlich hatte am Wochenende mal wieder jemand die Möglichkeit genutzt, einige DIN A4 Formulare zu übertragen. Das hatte es ja schon ewig nicht mehr gegeben.
Vergeblich versuchte ich mich daran zu erinnern, wann ich das letzte mal ein Fax verschickt oder empfangen hatte. Wobei: vor noch nicht allzu langer Zeit war die Arbeit im Büro ohne Fax gar nicht vorstellbar gewesen. Was hatten wir nicht alles gefaxt: Angebote, Entwürfe, Korrekturen, Aufträge, Mahnungen, Kurznotizen... erst wurden die Dokumente sorgfältig mit dem Computer erstellt, dann ausgedruckt, aufs Fax gelegt, nur noch die Empfängernummer eingegeben (unser Gerät hat sogar einen Zielwahlnummernspeicher!!!) und ab die Post.
Apropos Post. Vorläufer des Fax war doch der Telebrief. Sensationelle Erfindung damals. Wie ging das gleich noch mal? Den konnte man an Telebriefstellen der Post aufgeben, von dort wurde er dann irgendwie an eine Telebriefstelle am Empfängerort übermittelt und von dort dann als Eilbrief zugestellt. Vom Postboten. Wahnsinn!
Und heute? Da checken wir unsere Emails, chatten, twittern oder simsen was das Zeug hält, die Entwürfe hat der Kunde sofort auf seinem Bildschirm, Angebote werden nur noch elektronisch verschickt und Kurznotizen braucht offensichtlich kein Mensch mehr - dafür gibt es doch den TextEditor und digitale Post-Its.
Aber zurück zum Fax. Welcher nette Mensch hatte sich denn da am Wochenende wohl die Mühe gemacht und seine alte Kiste angeworfen, einige Blätter bedruckt, sorgfältig in den Papierschacht eingelegt, Telefonnummern getippt und darauf gewartet dass das Gerät nach dem Wiederholen der Rufnummer in unterschiedlich hohen Signaltönen mit einem gleichmäßigen Rauschen das Papier einzieht und überträgt? Das darf ja jetzt wohl nicht wahr sein! Ein Profi-Werkzeugset mit Trolley zum "FAX-Sparpreis" von 129 Euro verspricht das erste Blatt; das zweite: ein Echt-Leder-Chefsessel statt für 1.299 nur für 179 Euro; und vom dritten Blatt schreit es: Kaufen! Kaufen! Kaufen! Kaufen! die Aktie von Skorpion Entertainment steht kurz vor der nächsten Kursexplosion.
Dafür hätte ich das Faxgerät nun wirklich nicht gebraucht; hätte es nicht auch ein netter Brief sein können, eine kleine Einladung... irgendwie so etwas - aber billige Reklame? Da bleibt mir jetzt nur übrig, mich ganz entspannt in meinem neuen Chefsessel zurückzulehnen, den Hammer aus dem Profiwerkzeugset zu nehmen und damit kräftig auf das Aktienpaket zu schlagen bis es mit einem lauten Knall so richtig explodiert...

Hier die drei Originalfaxe...
Bürgerreporter:in:

Wolfram Grzabka aus Friedberg

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