Das große Zittauer Fastentuch von 1472
Von Görlitz ging die Fahrt des CSU Stammtischs Friedberg nach Zittau. An architektonischen Meisterstücke wie das ehemalige Kaiserliche Postamt, das Johanneum, vorbei an der Fleischerbastei und der Blumenuhr erreichte die Gruppe die Kirche Heiligen Kreuz mit Zittaus größten sakralen Schatz, dem „Große Fastentuch von 1472“. So ein Fastentuch trennt die Gemeinde optisch von Altarraum und erlaubt lediglich, die Messe hörend zu verfolgen. Eine symbolische Trennung von Gott, der sich in Gestalt des Allerheiligsten den Gläubigen zur Strafe für ihre Sünden bis zur Auferstehung Jesu entzieht. Still lauschten die Besucher den Worten der Führung und erfuhr ebenfalls, dass das Große Fastentuch während der gesamten Fastenzeit von Aschermittwoch bis Karsamstag im Chor hängt. Auch „Tuch der 40 Tage“ genannt. Das 8,20 m hohe und 6,80 m breite Textilkunstwerk zeigt von der Erschaffung der Welt bis zum jüngsten Tag 90 Szenen aus dem Alten und Neue Testament. Es ist eine riesige Bilderbibel mit einer langen Geschichte voller Rätsel, Misslichkeiten und Glücksfällen. So viel das Tuch 1945 sowjetischen Soldaten in die Hände, die es in vier Teile zerschnitten und es kurzzeitig als Badestubenverkleidung benutzten. Im Wald fand es später ein Holzsammler und erkannte Gott sei Dank den Wert seines Fundes. Jahrzehntelang verbarg man das von sowjetischen Soldaten geschändetes sakrales Zeugnis in einem Museumsdepot. Nach der Wende konnte es trotz dieser Beschädigungen wieder restauriert werden und ist wieder vollständig erhalten. Ehrfürchtig besahen sich die Friedberger nach dieser ausführlichen Erläuterung das Kunstwerk von Weltgeltung ganz aus der Nähe, bevor es auch schon weiter ging.
Bürgerreporter:in:Christl Fischer aus Friedberg |
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