Von frühmittelalterlichen Schätzen und knuffigen Teddys. Das Jahr 2024 im Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg

Teddy erobert Friedberg  | Foto: Foto: Norbert Liesz
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Zwischen Baiern und Schwaben

Mit hochkarätigen Leihgaben aus dem frühen Mittelalter und eigens dafür angefertigten großen Lebensbildern glänzte bis 17. März 2024 die Sonderausstellung „Zwischen Baiern und Schwaben. Das Lechtal im frühen Mittelalter“ im Museum im Wittelsbacher Schloss. Die Schau, die einzigartige Funde aus dem Lechtal vereinte, konnte aufgrund neuerer Forschungen Augsburg als bedeutenden Hauptort vom 5. bis 8. Jahrhundert präsentieren. Erst danach bildete sich der Lech zur Grenze zwischen Bayern und Schwaben heraus. Wie sich innerhalb der damaligen Gesellschaft Herrschaftsstrukturen herauskristallisierten und sich ein fast schon „höfisches“ Leben mit Spiel, Musik und Gesang entwickelte, wurde ebenso spannend beleuchtet wie die aktuellen Forschungen zum Leben und Arbeiten in den Siedlungen des frühen Mittelalters in der Region mit Textilherstellung, Wasserwirtschaft oder Eisenerzabbau. Die Ausstellung wurde in mehrjähriger Vorbereitung von Volker Babucke M. A. und Dr. Ursula Ibler gemeinsam mit dem Museumsteam kuratiert und ist in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, den Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Stadtarchäologie sowie der Archäologischen Staatssammlung München entstanden. Für Kinder gestaltete Museumspädagogin Mariella Hosp ein kostenloses Begleitheft und eine Fühlstation.

Mit über 6.500 Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern wurden die erwarteten Besucherzahlen deutlich übertroffen; auch erhielt das Museumsteam viele begeisterte Rückmeldungen, so etwa über das Besucherbuch: „Great exhibition, lovely collection!“. Enorme Resonanz erfuhr schließlich das am 3. Februar 2024 veranstaltete Symposium „Friedberger Forum“ mit fünf Fachvorträgen zum frühen Mittelalter. Hier stieß man mit rund 280 Besuchern nahezu an die räumliche Kapazitätsgrenze des größten Saales im Friedberger Schloss.

Auch sämtliche Führungstermine sowie die verschiedenen Workshops, die Mariella Hosp organisiert hatte, waren schnell ausgebucht, darunter ein zweitägiger Kurs zum Nachbau einer frühmittelalterlichen Leier, in dem eine fantastische, emsige Arbeitsatmosphäre herrschte.

Übers Jahr

Am Osterwochenende bot das Museumsteam für Familien erneut eine bunte Ostersuche an. Die Kinder nahmen mit großem Vergnügen daran teil und freuten sich über die vom Museumsteam so liebevoll selbst gebastelten Osterkörbchen. Auch das abwechslungsreiche Entdeckerprogramm und die Collage-Workshops wurden gerne gebucht, ebenso die neuen Mal- und Zeichenkurse mit der Künstlerin Olha Karuza in den Oster- und Pfingstferien. Ein besonderes Highlight war die Ausstellung der "Künstlertafel" im museumspädagogischen Raum vom 23. April bis 3. Mai von der FOS/BOS Friedberg, Wahlfachgruppe Kunst, initiiert von Melanie Schmidbauer-Krupp.

Öffentliche Überblicksführungen und die beliebten Themenführungen „Geschichte mit Geschmack“, also wechselnde Themenführungen mit Kaffee und Kuchen im Museumscafé im Anschluss, wurden ebenso in diesem Jahr angeboten wie Workshops für Erwachsene. Dazu zählten kreative Kurse mit dem Bastelkiosk, eine Lesung und ein Schreibworkshop mit Katharina Maier, „Dichten im Takt der Uhren“, sowie Kurse zu Papier-Kunst, Aquarell oder Handlettering mit Michèle Greiner.

In den warmen Monaten von April bis Oktober konnten die Museumsbesucher an bestimmten Freitagen den Schlossturm erklimmen, von dem aus sich eine herrliche Aussicht bietet. Nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Touristen aus aller Welt waren zu Gast im Museum, informierten sich über die Geschichte der Stadt und erfreuten sich an der schönen Sammlung.

Äußerst gut besucht war schließlich auch das „Friedberger Forum“ am 23. Oktober mit dem Titel „Dasing, Mering, Wiffertshausen. Ortsnamen und Siedlungsgeschichte im ehemaligen Landkreis Friedberg“. Auf überaus kurzweilige Weise entführte der Experte Dr. Wolfgang Janka seine Zuhörerinnen und Zuhörer in die spannende Welt der Ortsnamen unserer Region und damit zu den Anfängen der Siedlungsgeschichten.

Teddys so weit das Auge reicht – ein Ausblick

Am 13. Dezember 2024 schließlich startet die neue Sonderausstellung „Teddy erobert Friedberg“, die noch bis 9. März 2025 zu sehen sein wird. Die beeindruckende Teddy-Sammlung aus Dresdner Privatbesitz beleuchtet neben der Geschichte und Herstellung des Teddys auch die Faszination des Kuscheltiers in Literatur, Film und Kunst. Der besondere Reiz der Schau liegt in liebevoll gestalteten großen Teddyszenen. Dabei nehmen die anrührenden Teddygeschichten, darunter auch einige aus Friedberg, einen besonderen Stellenwert ein. Eine besondere Attraktion in der Ausstellung sind außerdem die Projekte, die in Kooperation mit Friedberger Schulen entstanden sind.

Ein Begleitprogramm für Groß und Klein mit Führungen und Kursen startet gleich zu Beginn des neuen Jahres 2025. Als Highlight wird Märchenfee Kathrin Müller am Samstag, den 25. Januar 2025 die kleinen Zuhörer auf eine bärige Abenteuerreise entführen und die Teddyklinik am Samstag, den 15. Februar 2025 im Museum im Einsatz sein!

Nähere Informationen unter www.museum-friedberg.de

Dr. Alice Arnold-Becker

Bürgerreporter:in:

Dr. Alice Arnold-Becker aus Friedberg

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