Trockenheit gab es in Friedberg auch schon früher – Ersehnte Hilfe durch Verlöbnis zum Gotteshaus Herrgottsruh
Der Hilferuf nach "oben"
Es herrschte große Trockenheit in Friedberg. Die Friedberger fürchteten um ihre Ernte. Das war im Jahr 1685. Man kannte nur ein Mittel, um die Not zu wenden. Es war der Hilferuf nach oben, verbunden mit einem Gelöbnis. Neben einer neun Pfund schweren roten Wachskerze gelobten die Friedberger eine Heilige Messe zum Gotteshaus Unseres lieben Herrn Ruhe zu stiften.
Dafür wurden von den Bürgern der doch beträchtliche Betrag von 3 Gulden 40 Kreuzer eingesammelt. Dieses Geld wanderte zunächst in die Stadtkasse, um daraus die Kerze und die Messe bezahlen zu können. Alle Geldvorgänge, die zu städtischen Einnahmen und Ausgaben führ(t)en, finden ihren Niederschlag in der sog. Kammerrechnung eines jeweiligen Jahres. So liefert der Eintrag aus dem Jahr 1685 ein Zeugnis für die Nachwelt, wie sehr die Bürgerschaft wegen „eingefallenen trockenen Wetters“ zu dieser Zeit in großer Sorge war, und was sie dagegen konkret unternahm.
Anderes Aussehen der Wallfahrtskirche Herrgottsruh zu jener Zeit
Die Wallfahrtskirche hatte damals noch nicht das Aussehen von heute. Es war Stadtpfarrer Freiherr von Eckher, der eine würdigere und größere Kirche für die zunehmende und bedeutende Wallfahrt wünschte. Zu Beginn der dreißiger Jahre des 18. Jahrhunderts wurde die alte Kirche abgerissen. Erst mehr als 20 Jahre später, im September 1753, fand die feierliche Einweihung der neuen Wallfahrtskirche Herrgottsruh statt. Auf alten Bildern finden sich noch Darstellungen der Vorgängerkirche. Ihr Aussehen erfuhr im Laufe der Zeit immer wieder Veränderungen durch An- und Umbauten.
Bürgerreporter:in:Regine Nägele aus Friedberg |
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