St. Vinzenz-Hospiz verzeichnet steigende Nachfrage

St. Vinzenz-Hospiz Augsburg

Über mangelndes Interesse kann sich der St. Vinzenz-Hospiz e.V. nicht beklagen. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins bestätigte Domkapitular Armin Zürn in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender des Vereins sowohl steigende Mitgliederzahlen als auch ein verstärktes Interesse an der Hospizarbeit.

Besonders der kostenlose ambulante Dienst, den es heuer seit 15 Jahren gibt, sei so gefragt wie noch nie, erläuterte Karin Fritsch, Sozialpädagogin im St. Vinzenz-Hospiz Augsburg e.V. Das hänge auch mit der aktuellen Situation im Gesundheitsbereich zusammen. Krankenhäuser würden Patienten immer früher entlassen und Schwerstkranke und Sterbende sich selbst überlassen. Oftmals seien auch Angehörige mit der Pflege völlig überlastet, leisten sich aus Kostengründen keinen Pflegedienst und würden sich daher zum Teil erst sehr spät an das Hospiz wenden. „Hier ist es wichtig, sehr flexibel zu reagieren und schnell helfen zu können“, erklärte Karin Fritsch.

Auch die stationäre Betreuung im St. Vinzenz-Hospiz, die im September ihr 10-jähriges Bestehen feiert, habe an Bedeutung gewonnen, führte Pfarrer Zürn aus. Mit dem Neubau ist die Möglichkeit entstanden nunmehr neun Gäste, wie die Patienten auf der Station bezeichnet werden, zu betreuen und dazu beizutragen, die Lebensqualität auf ihrem letzten Lebensabschnitt zu erhalten.

Zunehmende Nachfrage ist auch für die vom St. Vinzenz-Hospiz angebotene Trauerbegleitung zu verzeichnen, die Angehörigen – unabhängig davon, ob die Verstorbenen im Hospiz betreut worden sind oder nicht – Unterstützung bietet. Dafür gibt es unter professioneller Anleitung Einzelgespräche oder eine monatlich stattfindende Trauergruppe.

Eine weitere wichtige Säule ist die Hospizarbeit in den Augsburger Alten- und Pflegeheimen, die erst 2005 eingeführt wurde, aber schon sehr etabliert ist. Schwester Anneliese Mader, die diesen Bereich aufgebaut hat, berichtete bei der Jahreshauptversammlung über die große Einsamkeit in den Heimen und wie sich Hospizhelferinnen und –helfer zusammen mit den über 60 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus dem Besuchsdienst der Altenseelsorge der Diözese Augsburg engagierten. „Auf diese Weise wird nicht nur von der Not geredet, sondern auch tatsächlich Hilfe und Begleitung geleistet“, erklärte Schwester Anneliese.

„Neben den fest angestellten Mitarbeitern ist die ehrenamtliche Unterstützung eine wesentliche Säule der Hospizarbeit“, führte Pfarrer Zürn aus. Im vergangenen Jahr leisteten Hospizhelferinnen und –helfer, aber auch Ehrenamtliche in Bastelgruppen, in der Trauerarbeit oder für Pforten- und Hausmeisterdienste, Gartenpflege und Reinigungs- und Küchendienste unzählige von unbezahlten Stunden im Dienste der Hospizarbeit.

Um kostendeckend arbeiten zu können, ist der St. Vinzenz-Hospiz e.V. auf Spenden angewiesen. Nur so könne auch weiterhin die Unterstützung Schwerstkranker und Sterbender sowie deren Angehörigen ermöglicht werden. Der ambulante Hospizdienst kann aufgrund von Spenden kostenlos angeboten werden. Auch ein Zuschuss des Vereins zum stationären Aufenthalt kommt aus Spendengeldern. Interessenten, die die Hospizarbeit – sei es durch ehrenamtliche Mithilfe oder auch Spenden – unterstützen wollen, erhalten weitere Informationen unter der Telefonnummer 0821/261650.

myheimat-Team:

Dagmar Weindl aus Friedberg

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