Rüdenfest, Rüth, Ruethenfest, Gregoriusfest, Maifest
Am Heimatkundlichen Stammtisch trafen sich die Mitglieder um die Vorsitzende Regine Nägele im Ratskeller, um einen Vortrag von Horst Lechner zum Aichacher Rüdenfest zu hören. Welch ein Zauber lag in diesem Wort für Aichachs Jugend wenn sie beginnend mit einem Schulausflug , das sogenannte in das Grün gehen, Ruten für den Schulgebrauch schnitten. Trotz seinem makabren Zweck war schulfrei und Anlass ein Fest zu feiern. Erstmals wurde dieses in die Grün gehen 1426 nachgewiesen. Doch im traditionsbewussten 19. Jahrhunderts wurden diese Feste mit historischen Umzügen, Schäfer- und Ritterspielen und der passenden Ortsgeschichte ausgeschmückt. Das letzte Rüdenfest in Aichach fand 1926 statt. Auch Friedberg hatte diese Kinderfeste, die Rüth. Doch wurden sie schon lange von den heute üblichen Maifesten abgelöst. Einige Orte und Städte, wie z. B. Landsberg am Lech feiert auch heute noch alle fünf Jahre ihr Ruetenfest. Auch das war einst ein reines Kinderfest, nun ist es zu einer aufwendig historischen Festwoche geworden. Dann ziehen Landsknechte auf. Der Ruethenherold spricht einen Prolog und unter anderm zeigen Fahnenkünstler ihr Können. Im Festzug führen Buben und Mädchen den Ruethenzug an. Anderswo werden solche Kinderfeste auch Gregorius-Feste genannt. Klosterschüler wählten dann unter sich einen Schulabt aus. Dieser durfte einen Tag lang über Schule und Küche regieren.
Bürgerreporter:in:Christl Fischer aus Friedberg |
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