Mut zur Auseinandersetzung mit Tod und Sterben - Gespräche und Konzert im St. Vinzenz-Hospiz finden Anklang

Mitten im Garten nahm Marius Müller Platz, um mit dem Hang die Zuhörer – oben konnten die Hospizgäste auf der Station das Konzert ebenso verfolgen wie darunter die Besucher der Veranstaltung (im Bild wegen der Pflanzen nicht zu sehen)
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  • Mitten im Garten nahm Marius Müller Platz, um mit dem Hang die Zuhörer – oben konnten die Hospizgäste auf der Station das Konzert ebenso verfolgen wie darunter die Besucher der Veranstaltung (im Bild wegen der Pflanzen nicht zu sehen)
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Mut ist das Thema des diesjährigen kulturellen Rahmenprogramms rund um das Friedensfest in Augsburg. Mut bewiesen durchaus auch die Besucher einer Veranstaltung im St. Vinzenz-Hospiz, zu dem der Hospizverein und das Kulturamt der Stadt gemeinsam eingeladen hatten. Denn sie scheuten sich nicht, sich mit Themen wie Tod, Sterben und Sterbebegleitung auseinanderzusetzen. Stattdessen nutzten sie die Gelegenheit, um mit Hospizbegleitern ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen oder im kleinen Kreis über ihre ganz persönliche Situation zu sprechen.

Entspannte Atmosphäre

Der blühende Garten des St. Vinzenz-Hospizes in Hochzoll und der laue Sommerabend trugen zur entspannten Atmosphäre bei, so dass eventuelle Schwellenängste schnell abgebaut wurden. An mehreren Stehtischen standen hier ehrenamtliche Hospizhelferinnen und –helfer des St. Vinzenz-Hospizes für jeweils kleine Gesprächsrunden zur Verfügung. Sie berichteten davon, wie es ist, schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige zu begleiten, ihnen in den letzten Stunden beizustehen. Großes Interesse zeigten die Besucher an der Ausbildung zum Hospizhelfer und den persönlichen Gründen für die Entscheidung zu diesem Ehrenamt, von denen zwei Kursteilnehmer berichteten.

Fragenspektrum von pragmatisch bis emotional

Viele Fragen wurden in diesem Zusammenhang beantwortet – ganz pragmatische, von den Aufnahmekriterien für das stationäre Hospiz oder der Kostenübernahme, bis hin zu sehr emotionalen Aspekten rund um das Thema. Mut, so war man sich an diesem Abend einig, brauche es vielleicht, um sich erstmalig mit der Sterbebegleitung auseinanderzusetzen. Wichtig war den Hospizhelferinnen und –helfern an diesem Abend aber auch, einen ganz anderen Aspekt zu vermitteln. „Ich glaube, ich bekomme fast mehr von den Sterbenden und ihren Angehörigen zurück, als ich selbst gebe“, so Anette Steinle.

Noch freie Plätze im Hospizhelferkurs

Der St. Vinzenz-Hospiz Augsburg e.V. bietet jedes Jahr einen Kurs zur Ausbildung von Hospizhelferinnen und –helfern an. Für den nächsten Kurs sind noch Plätze frei, Interessenten können sich unter der Telefonnummer (0821-261650) informieren.

Klangkonzert im Garten

Nach den Gesprächen wurde der Abend durch ein meditatives Konzert abgerundet. Marius Müller spielte auf dem Hang, einem schweizerischen Klanginstrument, und lud zur Entspannung ein. Das kam bei den Besuchern der Veranstaltung ebenso an wie bei den stationären Gästen des St. Vinzenz-Hospizes, die im ersten Stock bei geöffneten Balkontüren ebenfalls am Konzert teilnahmen.

Sowohl Barbara Friedrichs, Beauftragte für Pop-Kultur im Kulturamt der Stadt Augsburg, als auch Christine Sieberth, Geschäftsführerin des St. Vinzenz-Hospiz Augsburg e.V., zeigten sich rundum zufrieden mit der Veranstaltung, die dazu beigetragen hatte, sich zu informieren, auszutauschen und den Tod wieder als Teil des Lebens wahrzunehmen.

myheimat-Team:

Dagmar Weindl aus Friedberg

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