Maria Birnbaum - Wallfahrtskirche im bayerischen Ecknachtal
Alles begann damit, dass im 17. Jahrhundert der Sielenbacher Dorfhirte Johann Vogl ein Vesperbild aus dem Jochmoos barg, das die schwedische Truppen achtlos dorthin geworfen hatten. Das Bild stellte Vogl in einen hohlen Birnbaum am Straßenrand. Einer Frau in Südtirol erschien im Jahr 1659 im Traum das besagte Versperbild. Als sie es schließlich gefunden hatte, wurden sie und ihr Sohn auf wundersame Weise geheilt. Als dann kurze Zeit später eine taubstumme Frau am Sielenbacher Birnbaum ihre Sprache wieder erlangte, setzte eine große Wallfahrt zu "Unser Lieben Fraw im Pürnbaum" ein.
Rund um diesen hohlen Birnbaum baute die Deutschordenskomtur Blumenthal ab dem Jahr 1661 die Wallfahrtskirche Maria Birnbaum. Heute strahlt die barocke Wallfahrtskirche nach ihrer Renovierung in beeindruckendem Glanz. Die Kirche - in ihrer Bauart ein Konglomerat an barocker, byzantinischer und italienischer Stilkomposition - ist bei einer Fahrt durch das Wittelsbacher Land ein empfehlenswerter Anlaufpunkt. Maria Birnbaum gehört zu den bayerischen Baudenkmälern und ist die erste Kuppelkirche nördlich der Alpen. Die Kirche hat in der bayerischen Baukunst des 17. Jahrhunderts nichts Vergleichbares. Maria Birnbaum zählt zu den wenigen Bauten der europäischen Architekturgeschichte, bei denen ein Phantasieentwurf tatsächlich ausgeführt wurde.
Noch heute ist hinter dem Hochaltar das Fragment des Birnbaums erhalten, in den der Sielenbacher Dorfhirte das Versperbild stellt. Die üppige barocke Innenaustattung der Wallfahrtskirche lässt den Blicken kaum Zeit zum Verweilen. Beeindruckende Gemälde und Figuren, der Blick hinauf in die Kuppel des Apostelturms - Maria Birnbaum ist schon ein Erlebnis. In der Klostergaststätte lässt es sich nach der Kirchenbesichtigung ganz wunderbar gemütlich verweilen und bei deutschen oder italienischen Schmankerln die Weiterfahrt durchs Wittelsbacher Land besprechen.
Nicht nur im Sommer ist die Wallfahrtskirche Maria Birnbaum einen Besuch wert. Ein Bauwerk dieser Schönheit kennt keine Jahreszeit.
Weitere Informationen:
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
Franz Scherer auf Facebook | |
Franz Scherer auf Instagram |
8 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.