Heimatverein Friedberg und Friedberger Museum feiern 125jahriges Jubiläum
Eine Reproduktion der „Lechgrenzkarte Anno 1571“ des Augsburger Stadtwerkschreibers Michael Miller schenkte der Friedberger Heimatverein dem Friedberger Museum beim großen Festakt 125 Jahre Heimatverein und Museum am 5. Juhi 2011 in der Friedberger Stadthalle. Die Karte zeigt den Verlauf des Lechflusses von der Meringer Au im Osten bis zur Mündung der Wertach im Westen. Auf der Karte ist die älteste Darstellung Friedbergs zu sehen. Eine Reihe angesehener Festgäste wie Augsburgs Bürgermeister Peter Grab, Augsburgs Leiter des Stadtarchivs Dr. Cramer-Fürtig, Sparkassen-Filialdirektor Hans Weber und eine Anzahl ehemaliger und aktiver Friedberger Stadträte erlebten zusammen mit rund 300 Besuchern einen hervorragend kurzweiligen Festabend.
"Das ziemlich herunter gekommene Original der drei mal ein Meter großen Lechgrenzkarte musste dringend renoviert werden", erläutert Regine Nägele. Die Stadtsparkasse Augsburg habe die Gesamtkosten der Renovierung übernommen. Den herzlichen Dank des Friedberger Heimatvereins an die Stadtsparkasse richtete Regine Nägele an den Sparkassen-Filialdirektor Hans Weber. "Dass sich die Beziehungen zur Nachbarstadt seit kulturhistorischer Zeit erheblich verbessert haben", so Augsburgs Bürgermeister Peter Grab, sei "an den zahlreichen Besuchen der Augsburger Kulturvertreter zu sehen."
„Erst war der Heimatverein – dann kam das Museum“, eröffnete Regine Nägele, Vorsitzende des Heimatvereins Friedberg ihre Festrede. Max Aigner hatte im Jahr 1886 in seiner Funktion als Bezirksamtmann – das entspricht dem heutigen Landrat – seine Idee von einem Friedberger Museum durchgesetzt und wies den ihm untergeordneten Juristen, Eduard von Schlichtegroll an, ein Museum zu gründen. Aigner, Schlichtegroll, Glasermeister Hans Trinkl, Kaminkehrermeister und Bürgermeister Josef Ost kamen mit am 10. Mai 1886 mit weiteren sechzehn Personen im Gasthaus "Hohes Glas" zusammen, um einen Historischen Verein den sogenannten "Musäumsverein" und ein Museum zu gründen.
"Das Ziel des Vereins war es, Gegenstände von kunsthistorischer oder lokalgeschichtlicher Bedeutung zu sammeln, für kommende Generationen zu bewahren und diese für alle Bürger zugänglich in einem Museum zu vereinen", erläuterte Friedbergs Bürgermeister Dr. Peter Bergmair in seiner Ansprache. Mit "Grüßen und Glückwünschen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg" überreichte Kreistagsmitglied Rupert Reitberger "kurz und bündig" einen Scheck an den Museumsverein.
Die Übergabe der Reproduktion der Lechgrenzkarte, und des Schecks des Kreistags an Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker umrahmte die Städtische Jugendkapelle Friedberg unter der Leitung von Andreas Thon, der zur Präsentation des Bildes eine Musik mit dem internationalen Titel History komponiert und arrangiert hat. "Ein musikalischer Streifzug durch Friedbergs Stadtgeschichte", ausgezeichnet vorgetragen von den jungen Friedberger Stadtmusikern und moderiert von Andreas Thon bewies wieder die hervorragende Klasse der Friedberger Stadtjugendkapelle. Einen "Lehrer-Beurteilungsstempel" für ein ausgezeichnet vorgetragenes Gedicht überreichte Regine Nägele an den Schüler Frederic Sowa. In einer wahrhaft heiteren, aber auch tiefsinnigen Ansprache des Gastes Gabriel Liégeois, der zusammen mit Christiane Pizon aus der Friedberger Partnerstadt Bressuire angereist war, freute sich Liégeois "zum ersten mal bei einem Jubiläum einer Premiere dabei sein zu können, bei am Anfang keiner der heute Anwesenden dabei war!" Mit einem historischen Buch über "Frankreich in Wort und Geschichte" aus dem Jahr 1886 brachte Liégeois treffende Grüße aus der westfranzösischen Partnerstadt nach Friedberg.
Die Freude über die gelungene Veranstaltung war der Vereinsvorsitzenden Regine Nägele ins Gesicht geschrieben. Mit einem schmackhaften, von Restaurant Jedermanns zubereiteten Imbiss klang ein kurzweilig oganisierter Festabend aus. Mit den Worten von Friedbergs Bürgermeister Dr. Bergmair kann der Festabend bestens resümiert werden: "Danke an alle, die sich all die vielen Jahre eingebracht haben, um das zu erschaffen und zu erhalten, was heute unser Museum im Wittelsbacher Schloss ausmacht!"
Weitere Informationen:
Heimatverein Friedberg e.V.
Regine Nägele
Herzog-Wilhelm-Str. 5
86316 Friedberg
Die ausführliche und hervorragend illustrierte Beschreibung der Lechgrenzkarte Anno 1571 kann der 5. Ausgabe der "Schriften des Heimatvereins Friedberg" entnommen werden. Das Begleitbuch zur Lechgrenzkarte Anno 1571 ist im Schloss in Friedberg zum Preis
von 12 Euro erhältlich.
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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