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Liebe ist das Einzige das wächst, wenn man es verschwendet. Ricarda Huch
  • Liebe ist das Einzige das wächst, wenn man es verschwendet. Ricarda Huch
  • hochgeladen von Christl Fischer

Ricarda Huch (1864-1947) studierte in der Schweiz Geschichte und Philosophie. Sie als Frau war damals an deutschen Universitäten noch nicht zugelassen. Doch dann gehörte sie schon bald zu den bedeutendsten deutschen Historikern und Schriftstellerinnen. Als die Nazi an die macht kamen, missbilligte sie verschiedene Handlungen der neuen Regierung und trat aus protest aus der Preußischen Akademie der Künste aus.
Die Rassenpolitik der Nazis und die Gleichschaltung des Lebens in Deutschland verurteilte sie kompromisslos. In der zeit der Angst und der Bespitzelung fand man in ihrer Wohnung einen Ort, wo jeder offen reden durfte. Kein Wunder, dass sich viele Künstler, Wissenschaftler und auch Gegner von Hitler sich bei ihr trafen. Die Nazis wagten es nie an die Grande Dame der Literatur und Geschichte heran.

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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9 Kommentare

Bürgerreporter:in
Ingeborg Behne aus Barsinghausen
am 01.10.2012 um 18:51

Das sind die Nazis aber vorsichtig gewesen;denn meißt gingen sie doch über Leichen.

Bürgerreporter:in
Gabriele F.-Senger aus Langenhagen
am 01.10.2012 um 20:35

Eine bemerkenswerte, starke Frau!
Es war wohl zu meiner Schulzeit ein Muss auf dem Lyzeum in Lüneburg (Wilhelm-Raabe-Schule), uns diese große Schriftstellerin, Dichterin, Philosophin und Historikerin näher zu bringen.
1944 bekam sie von der Stadt Braunschweig den Wilhelm-Raabe-Preis für ihr Gesamtwerk und schon 1931 den begehrten Goethe-Preis.

Besonders ihre oft schwermütigen Gedichte haben es mir angetan. Mein Lieblingsgedicht von ihr:

Nicht alle Schmerzen sind heilbar

Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
Sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
Und während Tage und Jahre verstreichen,
Werden sie Stein.
Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
Sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
Bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
Die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
Da blüht nichts mehr.

Bürgerreporter:in
Christl Fischer aus Friedberg
am 02.10.2012 um 10:52

Das Gedicht, liebe Gabriele, berührt mich auch ungemein. Danke

Vielen Dank auch für all die zusagenden Kommentare zu dieser großartigen Frau