Der Geschichte auf der Spur: Fahrt des Heimatvereins nach Landsberg, Sandau und Epfach

Landsberg am Lech - Filialkirche St. Benedikt in Sandau - Ehemalige Klosterkirche. Figur des Hl. Benedikt Lorenz Luidl zugeschrieben, vor 1700.
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  • Landsberg am Lech - Filialkirche St. Benedikt in Sandau - Ehemalige Klosterkirche. Figur des Hl. Benedikt Lorenz Luidl zugeschrieben, vor 1700.
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Es ist ein winziger Ort, dieses Sandau bei Landsberg am Lech. Einige Häuser gibt es, deren Bewohner fast allesamt stolz den Nachnamen „Weber“ tragen, eine Wirtschaft, in der man vorzüglich essen kann, eine Fischzucht und eine alte Kirche. Nie würde man vermuten, dass hier ein einst bedeutender Ort, der Legende nach sogar eine Stadt, gewesen sein soll.
So besuchte der Heimatverein Friedberg zunächst nach einem kurzen Spaziergang durch Landsberg diesen Ort Sandau mit der kleinen Kirche des hl. Benedikt. Zur großen Freude der Friedberger wurde die Kirchenführung garniert mit musikalischen Einlagen.

Landsberg - Sandau

Beide Orte, Landsberg und Sandau, sind mit einer gemeinsamen Geschichte verbunden. Es waren die Römer, die vermutlich dort, wo heute die Stadt Landsberg steht, das Castellum zur Sicherung ihres Straßennetzes erbaut hatten. Der untere Teil der Station am östlichen Ufer des Lechs dürfte den Römern als Anlände für ihre Schiffe und Flöße gedient haben. Der Name Sandau könnte also bedeuten „sandige Au“. Entstanden ist diese durch den vom Fluss mitgeführten Schlamm, der auf der Sandbank durch Überflutungen aufgehäuft wurde. So konnten sich Gewächse aller Art ausbreiten und dieses Gelände in eine Au umgestalten.

Sandau - einst ein bedeutender Ort

Längst waren die römischen Legionen verschwunden, als in Sandau im 8. Jahrhundert ein Kloster für Mönche nach der Regeln des hl. Benedikt gegründet wurde. Durch die Ungarneinfälle wurde es zerstört. Sandau ging durch mehrere Hände. Auch der Landesherr und Stadtgründer von Friedberg, Herzog Ludwig der Strenge, hatte im 13. Jahrhundert Güter in Sandau. Als Landsberg zu wachsen begann, war Sandau noch ein bedeutender Ort und soll im 14. Jahrhundert sogar sehr groß gewesen sein. Doch wegen der häufigen Überschwemmungen durch den Lech, der seinen Lauf immer wieder änderte, sahen die Sandauer eine bessere Wohnstätte in Landsberg unterhalb der Burg, wo der Fluss Platz zum Bau hatte liegen lassen. Den Bewohnern von Sandau hat also Landsberg die spätere Größe zu verdanken.

Epfach, das einst römische Abodiacum

Als nächstes führte der Weg nach Epfach. In einem kleinen, liebevoll ausgestatteten Museum ist die Geschichte des einst bedeutendsten römischen Straßenknotenpunktes im südlichen Bayern dargestellt. Epfach, das römische Abodiacum, hatte die Aufgabe, den strategisch wichtigen Lechübergang zu schützen. Zunächst war auf dem Lorenzberg ein Militärstützpunkt errichtet worden. Er lag am Schnittpunkt der Nord-Südverbindung, die zur Via Claudia ausgebaut wurde, und der alten Salzstraße, die von West nach Ost führte. Ab 50 n. Chr. wurde der Lorenzberg aufgegeben, da das Umland nun als gesichert galt. Unweit davon entfernt siedelten Handwerker und Händler. Der berühmteste Epfacher aus der römischen Zeit ist Claudius Paternus Clementianus, ein Nachfolger des Pontius Pilatus. Um 130 n. Chr. verbrachte er den Ruhestand in seinem Heimatort und wurde hier begraben.
Ein weiterer bedeutender Epfacher stammt aus frühchristlicher Zeit. Bischof Wikterp starb 771 und wurde in Epfach begraben. Später wurden seine Gebeine nach St. Ulrich in Augsburg überführt. Seitdem wird er als Heiliger verehrt.
Nach der Führung durch den sehr engagierten Museumsleiter in Epfach ließ man den Tag in Türkheim ausklingen und benutzte die Gelegenheit, auf dem Schlossplatz die „Sieben Schwaben“ zu bewundern, ein Werk des Friedberger Künstlers Wolfgang Auer.

Bürgerreporter:in:

Regine Nägele aus Friedberg

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