"Brücken bauen für die Kirche in unserem Land" - Erzbischof Zollitsch weiht die Pallotti-Kirche in Friedberg

Erzbischof Zollitsch entzündet fünf Weihrauchschalen auf dem Altat
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Mit der feierlichen Weihe ihrer neu gestalteten Kirche in Friedberg feierte die Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner am Wochenende ein ganz besonderes Ereignis. Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zelebrierte die liturgische Feier. In seiner Predigt fordert er dazu auf, das Miteinander von Priestern, Ordensleuten und Laien zu stärken und zu suchen. Rund 150 geladene Gäste zeigten sich tief beeindruckt von einem nicht alltäglichen Erlebnis.

Am 20. Januar, auf den Tag genau 50 Jahre nach der Heiligsprechung Vinzenz Pallottis, setzte die Gemeinschaft der Pallottiner am Standort der deutsch-österreichischen Provinz ein deutliches Zeichen, um das Erbe ihres Gründers konsequent fortzusetzen. Wie wichtig dies sei, unterstrich Erzbischof Zollitsch während seiner Predigt. Vinzenz Pallotti sei mit seinen Visionen und Impulsen seiner Zeit in Vielem voraus gewesen sei. Er habe zu Recht herausgestellt, „dass ein Jeder und eine Jede zum Aufbau des Reiches Gottes und zur Verkündigung des Evangeliums befähigt ist!“ Der DBK-Vorsitzende forderte deshalb Zutrauen in das Mitwirken der Laien und in deren Sendung, das gerade die Amtsinhaber in der Kirche auszustrahlen hätten. „Dieses Miteinander zu stärken und zu suchen, ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart“, erklärte der Erzbischof. Eine besondere Aufgabe sei dies für die Mitbrüder der Gemeinschaft der Pallottiner, hier voranzugehen und Brücken zu bauen für die Kirche in unserem Land.

Dass sie ihrer Herausforderung gerecht werden, unterstreichen die Pallottiner in Friedberg auch mit der Neugestaltung und Weihe ihrer Kirche, die 1955 gebaut und 1970 nach den liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils erstmals umgestaltet wurde. Konsekriert wurde das Gotteshaus jedoch nie. Anlass, dies umzusetzen bot nun die Neugestaltung der Kirche. Erforderlich wurde diese einerseits aus baulichen Gründen wie Maßnahmen zum Brandschutz und zur Barrierefreiheit. Andererseits aber auch, weil sie "einen Wandel und Erneuerung erfahren musste", wie Provinzial Pater Hans-Peter Becker erklärt. "Mit einem Dreiklang von Architektur, Liturgie und Ästhetik wollen wir – ganz im Sinne Pallottis - die Menschen einladen und Zugänge schaffen."

Umgesetzt wurde die Neugestaltung durch den österreichischen Künstler Leo Zogmayer, der großen Wert auf Reduzierung und Konzentration auf Wesentliches legte. Pater Becker ist sehr zufrieden mit dem neuen Konzept der Kirche, das „sehr gelungen pallottinische Spiritualität“ zeige. Dazu gehört unter anderem, dass man hier nun im Kreis sitzt - auch dies ein Symbol für die Gemeinschaft. Auf Impulse, die die Gestaltung liefert, ging auch Erzbischof Zollitsch bei der Weihe ein. So solle etwa die Handschrift Vinzenz Pallottis in den Fensterscheiben, als Anregung dienen, dem Glauben „unsere Handschrift zu geben“.

Die liturgische Feier gestaltete sich als beeindruckendes Erlebnis für die Anwesenden vom Auftakt, bei dem der Erzbischof mit seinem Bischofsstab an das Kirchenportal klopfte, die Schwelle bekreuzigte und die gesamte Kirche mit geweihtem Wasser besprengte bis hin zur Altarweihe, bei der er den Altar mit Chrisamöl salbte und schließlich fünf Weihrauchschalen entzündete.

Eine Besonderheit war auch die musikalische Umrahmung der feierlichen Konsekration durch die Uraufführung der Pallotti-Messe „Weil Er uns ruft“, die eigens von Pater Norbert Becker getextet und komponiert wurde. Klangliche Unterstützung im Gottesdienst bot die Augsburger Gruppe „Rebzweige“. Das moderne Liedgut fand großen Anklang bei den Besuchern.

Vor dem abschließenden bischöflichen Segen hatte Provinzial Pater Hans-Peter Becker Gelegenheit allen zu danken, die diesen Tag möglich gemacht hatten. Aus der Kirche im Herzen des Provianzialats heraus, wolle man auch künftig Kraft für den Alltag schöpfen.

Mit der Weihe der Pallotti-Kirche beginnt für die pallottinische Familie in Deutschland und Österreich das Jubiliäumsjahr, in dem sie zwölf Monate lang der Heiligsprechung des römischen Priesters während des II. Vatikanischen Konzils in der Peterskirche in Rom gedenken. Auf diesem Weg wollen Pallottiner, Pallottinerinnen und alle Mitglieder der Vereinigung des Katholischen Apostolats - kurz Unio - seine Vision im Heute wachhalten und ihr immer mehr zum Durchbruch verhelfen.

Weitere Informationen zu Vinzenz Pallotti und dem Jubiläum der Heiligsprechung gibt es unter www.heute-heilig.de

myheimat-Team:

Dagmar Weindl aus Friedberg

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