25 Jahre Städtepartnerschaft Friedberg-Bressuire
Ein schwergewichtiges Geschenk für die Freunde in Bressuire/Frankreich
Vor einem Vierteljahrhundert wurde die Städtepartnerschaft zwischen Friedberg und der fast 1200 km entfernten französischen Stadt Bressuire begründet.
Und so reiste eine 58 Personen umfassende deutsche Delegation, darunter Bürgermeister Roland Eichmann und Altbürgermeister Dr. Peter Bergmair sowie die Stadträte Wolfgang Rockelmann und Johannes Hatzold nach Bressuire, um ein ganzes Wochenende lang 25 Jahre Städtepartnerschaft zu feiern. Bereits am Donnerstagabend waren 38 Personen mit dem Bus in Bressuire angekommen. Zwei Tage hatte man sich für die Anreise Zeit genommen und besuchte dabei die romanische Abteikirche in Ottmarsheim im Elsass und den Ort Vézelay in Burgund. Die Ankunft in Bressuire war begleitet von einer herzlichen Begrüßung durch Komiteevorstand Christian Desbois, Übersetzer Gabriel Liégeois und die Gastfamilien.
Am nächsten Tag nutzten einige französische Gastfamilien die noch leeren Plätze im Bus, um gemeinsam mit den Friedbergern einen Tagesausflug zu der Salzstadt Guérande und dem bedeutenden Seebad La Baule an der Atlantikküste zu unternehmen. Mit deutschen und französischen Liedern, bei bester Stimmung im Bus gesungen, wurde der gemeinsame Ausflug gefeiert.
Am Samstag, den 1. September, dem Tag der Feierlichkeiten, gedachte man am Morgen am Grab des 2012 verstorbenen Jean Bousseau. Während des Zweiten Weltkriegs musste er in Deutschland Zwangsarbeit leisten. Und doch war er es, der 1992 zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Claude Boutet die Städtepartnerschaft angeregt hatte. Er war als Gründungspräsident der Partner von Walter Föllmer und dem damaligen Bürgermeister Albert Kling.
Feierliche Enthüllung des Geschenks der Stadt Friedberg
Anschließend fand man sich am Platz „Millénaire“ ein zur feierlichen Enthüllung des Geschenks der Stadt Friedberg.
„Wir waren überrascht, fühlten uns geehrt und waren ein bisschen durcheinander.“ So beschrieb Bressuires Bürgermeister Jean-Michel Bernier in seiner Rede die Gefühle, als die Nachricht aus Friedberg eintraf, man würde der Stadt Bressuire aus Anlass des 25jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft eine vier Tonnen schwere Skulptur verehren. Diese besteht aus bayerischem Granit und Kalk. Das Werk wurde geschaffen vom Friedberger Künstler Mario Michel. Für Bürgermeister Roland Eichmann spiegelt diese Skulptur die Freundschaft zwischen den beiden Städten wider, die vor allem durch ehrenamtliches Engagement getragen wird. „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“, so steht auf der beweglichen Linse zu lesen, die symbolisch von zwei riesigen Händen gehalten wird. Im Fundament aus bläulichem Stein sind im Kreis 12 goldfarbene Sterne eingelassen, als Symbol der Einheit und des guten Miteinanders zwischen den Völkern Europas.
Bürgermeister Bernier betonte in seiner Ansprache, man hätte sich für diesen weitläufigen Platz entschieden, weil auch die Autofahrer die Skulptur von der Straße aus wahrnehmen könnten. Auch würde dieses Werk farblich und optisch gut zu dem ehemaligen Gymnasium am Platz passen. Hier hätte er einst die Schulbank gedrückt. Die Zwischenbemerkung von Altbürgermeister Claude Boutet, dass deswegen das alte Gebäude auch nicht abgerissen würde, sorgte für allgemeine Erheiterung. Noch am Vormittag, beim anschließenden Empfang im Rathaus, überreichte Bürgermeister Bernier seinem Friedberger Amtskollegen Roland Eichmann ein aus Keramik gestaltetes, in den beiden Stadt- und Nationalfarben gehaltenes Blumenbild mit dem schönen Titel „die Blumen der Freundschaft“. Geschaffen hat es die Künstlerin Marie Jarry. Mit einer Töpferarbeit von Christophe Diguet wurde Komiteevorsitzende Helen Oberndorfer geehrt.
Bei einem gemeinsamen Spaziergang zeigte Christian Desbois am Nachmittag Sehenswürdigkeiten von Bressuire.
Großes Diner am Abend mit Tanzeinlagen der "Sauteriaux"
Am Abend lud die Stadt Bressuire zu einem festlichen Diner ein. Die Tanzgruppe „Sauteriaux“, die in den Trachten der 8 Städtepartnerschaften Bressuires auftrat, begann ihre Darbietungen mit dem bayerischen Tanz „Mühlradl“. Im Lauf des Abends sorgten sie dafür, dass miteinander getanzt wurde.
Nach einer Messe am Vormittag war der Sonntag der Begegnung mit den Gastfamilien gewidmet, bevor man am Montag die Rückreise antrat.
Die Besichtigung des Schlosses Amboise an der Loire sowie der Besuch von ausgewählten Sehenswürdigkeiten der Städte Troyes und Toul im oberen Moseltal/Lothringen standen dabei auf dem Programm.
Trotz mancher Sprachschwierigkeiten besteht ein herzliches Einvernehmen. Das hat sicherlich mit der Offenheit und der großen Gastfreundschaft zu tun, die sich besonders darin zeigt, dass man sich gegenseitig zu hause aufnimmt. Gerade dadurch sind viele Freundschaften entstanden. Auch kulturell sind Funken übergesprungen. So ist die Tanzgruppe „Sauteriaux“ vor Jahren entstanden, um am Altstadtfest mitzuwirken. Ebenso wurde in Bressuire eine Jugendblaskapelle ins Leben gerufen, nachdem die Jugendkapelle Friedberg von Anfang an regelmäßig in Bressuire auftrat.
Ihre Fortsetzung findet die Feier zur 25jährigen Partnerschaft im Dezember in Friedberg.
Bürgerreporter:in:Regine Nägele aus Friedberg |
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