"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 94)
Von den ersten sesshaften Bauern in unserem Landkreis – Wanderung um Schönbach
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- Wanderweg vom Flurbereinigungskreuz zum Fernsehturm
- Foto: Dr. Hubert Raab
- hochgeladen von Joachim Meyer
Aus den fruchtbaren Gebieten des Vorderen Orients waren um 5 500 v.Chr. Ackerbauern entlang der Donau in Bayern eingewandert. Man spricht von Menschen der Linienbandkeramik oder auch Linearbandkeramik, weil ihre von Hand aufgebaute Keramik Bänder aus eckigen, wellen- und spiralförmigen Linien aufweist. Sie kamen in eine vielfach noch nomadisierende Jäger- und Sammlerkultur, wurden hier sesshaft, bauten Holzhäuser, brachten Ackerbau und Viehzucht zu uns und bedienten sich der Vorratshaltung. Spinnwirteln zeugen von der Anfertigung von Textilien, Steinbeile dienten der Bearbeitung von Holz und waren vermutlich auch beim Hausbau nützlich. Die Bearbeitung des Hornsteins zu Messerchen, Bohrern, Schabern, Pfeilspitzen erreichte eine bemerkenswerte Professionalität. Alle diese Neuerungen waren so bahnbrechend, umwälzend, dass man heute gerne von der Neolithischen Revolution spricht. Es ist für unseren Landkreis etwas ganz Besonderes, dass in Schönbach der Nachweis einer derart frühen sesshaften Bauernkultur gelungen ist. Sie sind Zeugen der Neolithischen Revolution. Damit stellen sie neben Funden in Unterbaar und Wiesenbach den ältesten Nachweis von sesshaften Bauern in unserem Landkreis dar.
Unsere Wanderung beginnt am Maibaum in Schönbach. Auf dem Turmweg wandern wir durch das Neubaugebiet aufwärts bis zu einem zwischen Birken stehenden Steinkreuz, das an die Flurbereinigung zwischen 1961 und 1968 erinnert. Hier wenden wir uns nach links. Auf dem betonierten Feldweg haben wir nun immer den Fernsehturm vor uns. Stets leicht bergauf und bergab begleitet uns schließlich der Waldrand, bis wir nahe dem Turm in den Wald eintreten. Es geht sogleich nach rechts. Am Turm vorbei erreichen wir immer in nordöstlicher bis nördlicher Richtung bleibend einen nach rechts abzweigenden breiten Waldweg. Er verlässt bald den Wald und geht wieder in einen betonierten Weg über. So erreichen wir das renaturierte Herschbachtal. Eine Informationstafel mit einer kleinen Aussichtsplattform mit Bänkchen bietet einen Überblick über die Renaturierungsflächen. In einer Rechtskurve aufwärts erreichen wir den Rand von Schönbach. Auf dem Neubaugebiet links des Wegs lag die Jungsteinzeitsiedlung. Vor dem ersten Haus biegen wir nach rechts ab und erreichen bald das bereits bekannte Flurbereinigungskreuz. Von hier nach links abwärts kommen wir wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Mehr Infos in „Sonntagswandern im Wittelsbacher Land“
Weglänge: ca. 5,8 km
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab
myheimat-Team:Joachim Meyer aus Friedberg |
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