Stefan Gorol schafft die Sensation und holt den Deutschen Vizetitel
Der Friedberger 400 Meter Läufer läuft in Berlin phänomenale 48,36 Sekunden
Gut ein Jahr vor den in Berlin statt findenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften waren die Deutschen Jugendmeisterschaften eine Art Generalprobe im Berliner Olympiastadion. Für die besten 2300 Jugendlichen Deutschlands war es eine besondere Ehre, in diesem einzigartigen Stadion an den Start gehen zu dürfen.
Für den Friedberger DJK Athleten Stefan Gorol wurden diese Meisterschaften aber nicht nur aufgrund des Olympiastadions zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Als er mit dem Flugzeug aus Berlin wieder zurückkam, hatte er auch eine kaum für möglich gehaltene Silbermedaille im Gepäck.
Auch sein Trainer Heinz Schrall hatte solch ein herausragendes Abschneiden nicht erwartet. Nachdem er in den Meldelisten über 400 Meter der männlichen Jugend B als Sechstbester aufgelistet war, hieß das ausgegebene Ziel, den A-Endlauf zu erreichen. Doch als der 16-Jährige am Freitagabend seinen Vorlauf locker in 49,05 Sekunden nach Hause lief, hatte er nicht nur souverän den Endlauf erreicht, sondern hatte auch noch knapp vor allen anderen die schnellste Vorlaufzeit.
Spannung pur bot dann das Finale am Samstagabend. Stefan Gorol zeigte sich von der plötzlichen Favoritenrolle unbeeindruckt. Er konnte so auf der optimalen Bahn vier starten, die Hauptkonkurrenten um die Medaillen vor ihm auf Bahn fünf und sechs. Der junge Sportler zeigte ein sehr cleveres, taktisches Rennen und teilte sich die Strecke hervorragend ein. Auf der Zielgeraden schob er sich Platz für Platz nach vorne. Dass er am Ende dann den Jahresbesten und eigentlichen Favoriten im Vorfeld, Marco Kaiser von der LG Nike Berlin, nicht mehr ganz einholte (47,93 Sekunden), konnten sein Trainer und er locker verschmerzen. In 48,36 Sekunden verbesserte Stefan seine persönliche Bestzeit um rund sechs Zehntel und stellte zum zweiten Mal in diesem Jahr einen neuen Schwäbischen Jugendrekord auf. Mit drei Hundertstel Vorsprung erkämpfte er sich die Silbermedaille vor dem Bayerischen Rekordhalter Tobias Giehl, gegen den er noch vor drei Wochen bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften verloren hatte.
Für das Nachwuchstalent war die Überreichung der Silbermedaille der Höhepunkt einer äußerst erfolgreichen Saison. Bereits zu Saisonbeginn deutete er sein diesjähriges Potenzial an und sein Trainer Heinz Schrall hatte ihm eine Zeit knapp unter 49 Sekunden zugetraut. Dass er sich beim Höhepunkt der Saison dann topfit präsentierte und solch eine überragende Zeit lief, damit hatte aber auch er nicht gerechnet. Stefan Gorol, der im Frühjahr bereits mit dem Armin-Hary-Förderpreis (er erhält drei Jahre lang 1000 Euro Zuschuss) ausgezeichnet wurde, steigerte sich damit dieses Jahr um fast zwei Sekunden.
Auch für die DJK Friedberg ist dies eines der größten Erfolge in der Geschichte des Vereins.
Bürgerreporter:in:Karin Wiegmann aus Friedberg |
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