Friedbergs Handarbeiterinnen nähen Altstadtgewänder fürs Kinderheim: Am Tag der Handarbeit entstehen wahre Meisterwerke
Unter dem Motto „Jeder macht, was er kann“ ruft die Initiative Handarbeit e.V. alljährlich alle Handarbeitsbegeisterten in Deutschland auf, ihr Können für karitative Zwecke einzubringen. In Friedberg beteiligt sich Karin Weindl, Inhaberin des Handarbeitsgeschäft PatchWork – Haus für Handarbeit schon seit vielen Jahren an dieser Aktion. So wurden in den vergangenen Jahren beispielsweise eine Afghanistanhilfsorganisation, das Rote Kreuz Friedberg oder die Friedberger Tafel und ein Kindergartenneubau unterstützt. Dieses Jahr steht Friedberg ganz im Zeichen des Altstadtfests, so dass besonders bei den Hobbyschneiderinnen seit vielen Monaten fieberhaft genäht wird. Da lag es für Karin Weindl auf der Hand, den diesjährigen Tag der Handarbeit in Friedberg diesem Thema zu widmen. Und als sich dann Anfang des Jahres Martin Eschlbeck, Betreuer einer Wohngruppe im Friedberger Kinderheim, bei ihr zu einem Nähkurs angemeldet hat, um für sich und seine Schützlinge Altstadtkleider zu nähen, stand ihr Entschluss fest: heuer werden ihre Kunden für die Kinder des Kinderheims nähen. „Wir spendieren den Stoff – Sie arbeiten“ so der Aufruf an die Friedberger Hobbyschneiderinnen. „Schließlich sollen ja 27 Kinder und einige elternlose Asylkinder nicht abseits zusehen, wenn ganz Friedberg dieses tolle Fest im Juli feiert“, so Karin Weindl.
In geselliger Runde seinem Hobby frönen
Auf ihren Aufruf hin haben sich dann über 35 Näherinnen angemeldet, um Ende Juni entweder im Geschäft in der Friedberger Bauernbräustraße gleich loszunähen, oder ihr Stoffpaket mit nach Hause zu nehmen und in Heimarbeit ein Kleidungsstück oder gar ein ganzes Gewand anzufertigen. Karin Weindl hat zusammen mit ihrem Mitarbeiterteam im Vorfeld bereits alle Einzelteile für Blusen, Hemden, Hosen, Röcke, Schürzen und Hauben zugeschnitten, so dass „nur noch“ losgenäht werden musste. Bei herrlichem Sonnenschein bauten dann zahlreiche Schneiderinnen ihre Nähmaschinen einfach vor und in dem Handarbeitsgeschäft auf, um bei Kaffee und Kuchen (und dem einen oder anderen Gläschen Sekt) gesellig mit anderen Näherinnen ihrem Hobby zu frönen. Nebenbei wurden viele interessante Nähtipps untereinander ausgetauscht. “Das macht richtig Spaß, mit anderen in entspannter Atmosphäre zu nähen“, so der Tenor der Teilnehmerinnen.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: über dreißig Gewänder wurden fertiggestellt - Magdgewänder und Hauben für die Mädchen und Hemden sowie Hosen für die Buben. Martin Eschelbeck und Lena Knauer vom Kinderheim Friedberg waren beeindruckt, welche Meisterstücke für ihre Schützlinge so entstanden sind. Bei der ersten Anprobe einiger Kinder kam sichtbar Vorfreude auf das großartige Fest auf.
myheimat-Team:Joachim Meyer aus Friedberg |
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