Friedberger Zeit: Willehalm und Arabel, Uli das Gespenst und die Bierfilzel

Bierfilzel zum Friedberger Altstadtfest "Friedberger Zeit 2016" Grafik-Designer Roland Prillwitz hat Stationen des Festes treffend in Szene gesetzt.
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Spätestens beim Abstellen der kühlen Getränke an den Ständen der kommenden Friedberger Zeit 2016 werden sie den Besuchern beim historischen Altstadtfest begegnen: Auf den offiziellen Bierdeckeln zum Fest hat Grafik-Designer Roland Prillwitz viele Stationen des Festes treffend in Szene gesetzt. Roland Prillwitz gestaltete auch die Illustrationen zu Büchern der Friedberger Autorin Gudrun Opladen.

Über die Abenteuer der Uhrmacher-Kinder Basti und Frieda um das Schloßgespenst Uli berichtete myheimat bereits in einem früheren Beitrag.

Zeitlos aktuell: „Willehalm und Arabel“ von Gudrun Opladen

Mit ihrer Erzählung entdeckt die Friedberger Autorin ein altes Ritterepos des Wolfram von Eschenbach wieder neu. Der Kampf Orient gegen Okzident, Morgen- gegen Abendland, Islam gegen Christentum war und ist eines der großen Themen der Weltgeschichte und Literatur. Mit ihm beschäftigt sich auch das Ritterepos Willehalm des berühmten Parzival-Dichters Wolfram von Eschenbach (* um 1160-80; † um/nach 1220). Es erzählt von der Liebe zwischen dem christlichen Ritter Willehalm und der sarazenischen Königin Arabel – eine tragische Liebe, die zu zwei großen Schlachten und zu mit ihnen verbundenen riesigen und letztlich unbewältigten Verlusten führt. Dabei geht die Figur des Helden Willehalm (Guillaume d'Orange) auf den 1066 heilig gesprochenen Wilhelm von Aquitanien (* um 754; † 28. Mai 812) zurück, den Grafen von Toulouse und Herzog von Aquitanien. Wie sein literarisches Pendant kämpfte auch der historische Wilhelm im Auftrag Karls des Großen gegen die Sarazenen (793).

Willehalm und Arabel: Romanhafte Neuerzählung für Jung und Alt

Für die Friedberger Autorin Gudrun Opladen bildeten das Fragmentarische des Willehalm und sein fehlendes Happy End jedoch genau den passenden Anknüpfungspunkt, um das Wolfram'sche Original mit seinen knapp 14.000 Verszeilen für heutige Schüler oder ältere Leser wieder zugänglich zu machen. Ihre Erzählung Willehalm und Arabel hält sich werktreu an die Vorlage, reduziert das umfangreiche Epos aber auf die Handlung, die sie in eine verständliche, romanhafte Form gegossen hat. Dabei wurden unter anderem die weit über hundert namentlich genannten Haupt- und Nebenfiguren und die mit ihnen verbundenen Länder der Vorlage auf die wesentlichen Handlungsträger reduziert. Was Auguste Lechner oder Gustav Schwab für die Sagen des klassischen Altertums geleistet hätten, so der Friedberger rethink verlag in seiner Buchankündigung, habe Gudrun Opladen mit Willehalm und Arabel gemeistert: „einen unschätzbaren Bestandteil unserer Kultur nicht nur zu konservieren, sondern zu einer spannend zu lesenden Geschichte zu machen, die uns heute mehr denn je anzugehen scheint.“

Gudrun Opladen, Jahrgang 1965, studierte Germanistik und Politikwissenschaften in Marburg und Berlin. Heute arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin. Mit der Neuerzählung des Willehalm möchte sie dieses große Werk des berühmten Parzival-Dichters Wolfram von Eschenbach einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Autorin hat bereits mehrere Kinderbücher veröffentlicht.

Information:

Gudrun Opladen im Internet
rethink verlag

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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