"Ich bleib' dann mal daheim" (Folge 81, Teil 2)
Friedberger Stadtteile kennenlernen: Wulfertshausen

St. Radegundis | Foto: Dr. Hubert Raab
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Kath. Kirchenzentrum St. Radegundis
1981 wurde das neue Kirchenzentrum St. Radegundis in Wulfertshausen eingeweiht. Es gilt als ein bedeutendes Zeugnis der Baukultur der Spätmoderne mit den typischen Baumaterialien und Baukonstruktionen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, entworfen von dem Münchner Architekten und Hochschullehrer Josef Wiedemann (1910–2001). Es ist in die Denkmalliste eingetragen unter: „D-7-71-130-190 Kirchenzentrum St. Radegundis, Gebäudegruppe um Innenhof mit Brunnen und eingestelltem Umgang; kath. Kirche, quadratischer Putzbau, mit tiefgezogenem Pultdach und mit nach Osten unter hier mehrfach gestuftem Pultdach angegliederter Halle und Gemeinderäumen; Pfarrzentrum mit Mesnerwohnung, zweigeschossiger Pultdachbau mit Zwerchhäusern; Kindergarten, erdgeschossiger Bau mit zueinander versetzten Pultdächern, von Josef Wiedemann, 1975– 1981; mit bildhauerischer Ausstattung von Blasius Gerg."

Bildstock „St. Radegundis“
Am Fuß- und Radweg an der AIC 25 steht zwischen alten Bäumen ein vom Gartenbauverein Wulfertshausen errichtetes Marterl. Die Bilder stammen vom 2009 verstorbenen Künstler Karl Müller-Liedeck. Eines zeigt die hl. Radegundis, wie sie von Wölfen angefallen wird. Der Legende nach wurde sie um 1270 beim Tobelbauern in Wulfertshausen geboren und diente als Magd im Schloss Wellenburg, das dem bischöflichen Augsburger Kämmerer gehörte. Als sie eines Abends nach Speisung der Hungrigen wieder dem Schloss zuwanderte, wurde sie von gierigen Wölfen überfallen und so jämmerlich zugerichtet, dass man sie, aus vielen Wunden blutend und ganz entkräftet, in die Wellenburg brachte. Dort entschlief sie eines seligen Todes.
(Mehr Infos zur Radegundislegende in: Hubert Raab, Friedberg erleben 2010)

Gaststätte Metzger, Radegundisstr. 14
Glücklich darf sich Wulfertshausen schätzen, noch die Gastwirtschaft Karl Metzger zu haben, einen Treffpunkt zahlreicher Versammlungen und Feierlichkeiten und zur Einkehr für alle. Sie ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervorgegangen aus dem Schlößlgütl, 1/16 Hof mit 12 Tagwerk, zur Hofmark Stätzling gehörend. Josef Winderl besaß sie um 1814. Durch Einheiratungen kam sie dann in den Besitz der Familie Metzger, heute der Familie Tremmel. Das alte Gasthaus wurde 1981 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Hofladen Wolf, Jungbauernhof, Radegundisstr. 3
Eier, Geflügel und Kartoffeln werden auf dem Jungbauernhof seit drei Generationen erzeugt und verkauft. Seit 1999 kann man im Hofladen eigene und regionale landwirtschaftliche Produkte erwerben.

Sportverein und Schützenkranz
Es sind vor allem zwei Vereine, die das Leben in Wulfertshausen mitgestalten: der Sportverein mit seinen vier Abteilungen und der Schützenkranz Wulfertshausen.
Der Schützenkranz Wulfertshausen, 1927 als Schützenverein gegründet, bereichert die Ortschaft mit vielen sportlichen und kulturellen Veranstaltungen. Er trägt auch wesentlich zur Gestaltung des Altstadtfestes „Friedberger Zeit“ bei. Attraktionen dabei sind Historisches Kegeln, Scheibenschießen, Steinschleuder- und Holzkanonenschießen, Hau den Lukas, und Salutschießen beim Einzug, beim Abschluss und für Gäste.

Rundgang um Wulfertshausen
Ein Parkplatz findet sich bei der sehenswerten neuen Kirche St. Radegundis in Wulfertshausen. Über den Schlössleweg, die Radegundisstraße und die Kirchstraße erreichen wir die Wallfahrtskirche Maria Schnee. Geradeaus weiter kommen wir zur Straße Friedberg-Wulfertshausen, die ein Fuß- und Radweg begleitet. Vorbei an einer Radegundis-Bildsäule biegen wir kurz darauf in den Leitenweg nach rechts ab. Bei einer Weggabelung bleiben wir auf dem rechten Weg, der nun bergab zur ehemaligen Sägmühle an der Friedberger Ach hinabzieht. Auf dem rechterhand gelegenen Feld befindet sich sowohl die „Chamer Siedlung“ als auch die römische Villa. Von beiden sind nur noch geringe Spuren zu finden. Im Tal angekommen, wandern wir nach rechts weiter. Am Fuß der Leite und entlang der Ach gelangen wir nach Wulfertshausen zurück. Nach dem Sportgelände des FC Wulfertshausen geht es rechts und an der Kreuzung nochmals rechts die Moosstraße hinauf zur Radegundisstraße, wo uns wenige Meter weiter nach links die Gaststätte Metzger erwartet. Von hier ist es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt.

Infos: Pilgerwege im Wittelsbacher Land
Weglänge: ca. 3,7 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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