Erlebnisreise Skandinavien und Nordkap: Lofoten und Walsafari

Moskenes auf den Lofoten
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Auf unserer Skandinavienreise haben wir inzwischen den Polarkreis in Norwegen überschritten und befanden uns nun in Bodo, um von dort aus mit einer Fähre auf die Lofoten überzusetzen.
Die Überfahrt dauerte 3 Stunden, dann hatten wir Moskenes erreicht. Nach einem Abstecher nach Å (das Dorf mit dem kürzesten Namen) wechselten wir von Insel zu Insel, um abends auf AndØya zu übernachten. AndØya ist die nördlichst gelegene Insel der Versterålen, deren Inselngruppe sich den Lofoten anschließt.
Zu den Lofoten, die überall angepriesen werden, kann ich nicht viel sagen. Die Landschaft war schön, die hohen, schroffen Berge boten jedoch aber wegen des wolkenverhangenen Himmels einen ziemlich tristen und unwirtlichen Anblick. Die Landschaft ist meistens karg, mit Büschen und mit eher niedrigen Bäumen bewachsen. Dies wäre bei schönem Wetter sicher sehr viel schöner anzuschauen gewesen.
Immerhin konnten wir junge Füchse, die sich von uns kaum stören ließen, fotografieren. Die Fähe beäugte uns aus sicherer Entfernung, nachdem sie uns anfangs weglocken wollte. Unser Übernachtungsstandort war wieder in freier Natur an der moorigen Ostküste der Insel.
Für den nächsten Morgen haben wir in Andenes, das am äußersten Zipfel von AndØya liegt, eine Whalewatching-Tour gebucht.
Vogelgezwitscher von uns unbekannten Vögeln weckte uns, der Himmel war strahlend blau – ein wunderbarer Tagesanfang. Die Umgebung sah jetzt auch viel freundlicher aus.
Nach unserem üblichen Morgenkaffee aus dem Espressokocher brachen wir nach Andenes zur Walforschungsstation auf.
Vor der Tour bekamen wir während einer Führung durch das Whale-informationcenter noch ausführliche Informationen über Wale. In der Gegend um Andenes halten sich um diese Zeit Pottwalmännchen auf. Die Pottwalweibchen befanden sich jetzt bei den Kanaren, um ihre Jungen aufzuziehen.
Nördlich von AndØya befindet sich der Rand der Kontinentalplatte. Dort wo ist das Meer sehr tief ist, sind die Lebensbedingungen für Pottwale, deren Jagdgebiete in 1000 – 2500 m Tiefe liegen, ideal. Außerdem vermischt sich hier wärmeres mit kaltem Wasser und sorgt für Artenreichtum. Gerade jetzt, wo es immer hell ist, wächst besonders viel Plankton (Nahrungskette!).
Pottwale sind Zahnwale, also Fleischfresser, und somit die größten Raubtiere der Welt. Sie verschlingen ihre Nahrung, vor allem Riesenkalmare aus der Tiefsee, im Ganzen. Nach der Informationsveranstaltung durften wir an Bord des Forschungsschiffs. Der Seegang lies das Schiff tüchtig schaukeln. Die Wellen waren gute 2 m hoch. Wir mussten uns auf Deck festhalten, um nicht mitsamt unseren ergatterten Plastikstühlen, auf denen wir saßen, wegzurutschen.
Nach ca. 1 ½ Stunden Fahrt drosselte der Kapitän plötzlich das Tempo und stellte dann den Motor fast ganz ab. Auf dem vorher quirligem Schiff wurde es plötzlich ganz ruhig. Ehrfürchtig blickten alle auf den riesigen Pottwal, der sich gemütlich im Wasser treiben lies und von Zeit zu Zeit eine Wasserfontäne aus seinem Blasloch, das sich links am Kopf befindet, stieß. Pottwale können 18-20 m lang und bis zu 50 Tonnen schwer werden. Jeder Pottwal ist anhand seiner individuellen, mit unterschiedlichen Einkerbungen versehenen Schwanzflosse, zu identifizieren. Um festzustellen, welche der Tiere sich gerade im Gebiet um Andernes aufhalten, werden sie regelmäßig von den Walforschern fotografiert. Die Forschungsfahrten werden finanziert, indem zahlende Touristen zu diesen Touren mitgenommen werden. Als der Wal plötzlich beschloss abzutauchen, war die riesige Schwanzflosse (Fluke) kurz zu sehen. Ich hoffte, ich hatte rechtzeitig auf den Auslöser gedrückt…
Das Schauspiel wiederholte sich nach Weiterfahrt und etwas Suche noch bei zwei weiteren, ebenso imposanten Tieren.
Nach dieser erfolgreichen Safari kehrten wir nach 4 Stunden wieder an Land zurück.
Wieder an Land, suchten wir uns einen Campingplatz. Ich musste dringend einige Wäschestücke waschen. Ein kleiner Zeltplatz direkt am Sandstrand der Westküste AndØyas schien uns ideal. Wir schlenderten noch etwas am Strand entlang, fotografierten den niedrigen Sonnenstand, danach war der Tag für uns abgeschlossen.

Bürgerreporter:in:

Renate Gaber aus Friedberg

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