Erfolgsgeheimnis von Qigong
Die inneren Kräfte stärken

Tut gut: Ins Weite gehen beim Qigong. | Foto:  Foto Ambiente
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Die wichtigen Dinge im Leben kommen oft ganz unspektakulär daher. „Ich geh zum Qigong“, sagte eine Freundin vor 30 Jahren zu Jeanne Graf de Vergara. „Willst du mit?“ Jeanne, damals alleinerziehende Mutter und Altenpflegerin in Augsburg, wollte. Es wurde der Beginn einer lebenslangen Entdeckungsreise.

Jeanne hatte schon immer Freude an der Bewegung gehabt, an Sport, Tanz und Schauspiel. Qigong, das zur Traditionellen Chinesischen Medizin gehört, war etwas Neues für sie. Die langsamen, fließenden Bewegungen wirken sanft und zugleich intensiv, in der Tiefe. Das erlebte Jeanne damals ziemlich schnell. „Ich kam körperlich und psychisch gestärkt wieder raus“, blickt sie zurück. So belegte sie den nächsten Kurs, dann den dritten …

Dann kam das Unterrichten dazu. Da hatte sie schon ein zweites Kind und Diplom-Pädagogik studiert, mit Schwerpunkt auf Jugendlichen- und Erwachsenenbildung. „Ich hab schon immer gern unterrichtet“, sagt Jeanne. „Mir gefällt die Vielfalt der Menschen in den Gruppen.“ Parallel zu ihrer Tätigkeit als Bildungsreferentin für einen Sportverband schloss sie die Ausbildung zur Kursleiterin für Qigong Yangsheng ab, gab Kurse etwa im hessing medical wellness forum und in der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Kurse in Friedberg und Göggingen

Heute bietet Jeanne Qigong-Kurse in Friedberg und Göggingen (Termine siehe unten), Tages- und Wochenend-Workshops und auf Nachfrage auch innerbetriebliche Kurse an. Im Juni und Juli unterrichtet sie als Teil des Teams von „Qigong am Sommerabend“ in den Wallanlagen am Roten Tor. Die Gesetzlichen Kassen bezuschussen ihre Kurse mit bis zu 80 %. Denn Qigong ist als gesundheitsfördernde Methode anerkannt. „Es stärkt die inneren Kräfte“, erklärt Jeanne. „Und die Übungen lassen sich individuell anpassen.“

Dass in ihren Kursen niemand über die eigenen körperlichen Grenzen hinausgeht, ist ihr wichtig. Ebenso der Humor. „Bei mir darf man auch lachen!“ Immer wieder berichten Teilnehmer ihr, wie gut es ihnen nach den Stunden geht. Wie mit der Zeit manche Leiden sich bessern, der Blutdruck sich senkt, arthritische Schmerzen und sogar Schwindel weniger werden.

Poetische Bilder aus der Natur

Ist Qigong demnach nur etwas für Ältere? „Es ist für jedes Alter“, sagt Jeanne, die im Hauptberuf das Bürgernetz Friedberg leitet. Auch Jüngeren tut es gut, ihre Lebensenergie („Qi“) durch Üben („Gong“) zu pflegen. Es tut gut, sich in der Hektik des Alltags mal eine Stunde Auszeit zu nehmen, sich durch die meditative Bewegung auf die eigene Mitte zu besinnen. Und wer es sportlicher mag, der steigert eben den Schwierigkeitsgrad – geht bei den Vorbeugen tiefer oder macht den „Pferdschritt“ breiter. Pferdschritt, den Mond halten, Hände wie ziehende Wolken – die Bewegungen des Qigong tragen poetische Namen. „Viele Bilder kommen aus der Natur“, sagt Jeanne. „Das wirkt wohltuend auf den ganzen Menschen und erfrischt.“

Gibt es also gar keine Schwierigkeiten beim Qigong? Auf diese Frage muss Jeanne lächeln. „Geduld“, sagt sie. „Das Herausforderndste ist die Geduld, die es braucht, um den Effekt zu merken. Die Übungen wirken anfangs vielleicht langweilig, zu wenig sportlich. Es braucht ein Wachsenlassen, um zu merken, wie gut es tut.“ Nicht umsonst hat Jeanne auf ihre Webseite dieses chinesische Sprichwort gesetzt: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Da ist er wieder, der Humor, der beim Üben eben niemals fehlen darf.

Infos und Termine

Die Herbstkurse sind auch für Anfänger geeignet:
Friedberg: ab Do, 19.9., 17:30 – 18:45 Uhr.
Kursort: Bürgertreff, Hermann-Löns-Str. 6, 2. Stock, 86316 Friedberg
Göggingen: ab Di,  24.9., 18.00 – 19.15 Uhr und 19.30 – 20.45 Uhr.
Kursort: Power & Balance, Promenadenstr. 11, 86199 Augsburg
qigong-in-augsburg.de/
qigong-in-augsburg.de/qigong-kurse/

Beim Qigong gibt verschiedene Richtungen. Alle schöpfen aus der jahrtausendealten chinesischen Tradition. Jeanne Graf de Vergara unterrichtet Qigong Yangsheng, das wörtlich übersetzt „Qi-Übungen zur Pflege des Lebens“ bedeutet. Ihr Begründer, Prof. Jiao Guorui, war Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin. Er forschte und lehrte eine Zeitlang auch in Deutschland, um den Schulterschluss zum westlichen Denken zu erreichen.
Mehr Infos unter: Medizinische Gesellschaft für Qigong Yangsheng e. V.
qigong-yangsheng.de/

Bürgerreporter:in:

Christiane Schlüter aus Augsburg

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