Besuch in der Blaudruckwerkstatt Pulsnitz
Besuch in der Blaudruckwerkstatt Pulsnitz
Der erste Ausflugspunkt des CSU Stammtischs Friedberg war die Blaudruckwerkstatt in Pulsnitz. Dort wurden die Friedberger schon erwartet und wegen der kleinen Werkstatt, in zwei Gruppen geteilt. Die Blaudruckwerkstatt Pulsnitz bot ein umfangreiches Sortiment an Decken, Läufern, Behängen, Sets, Servietten, Tischbändern, Kissenbezügen und Schürzen sowie ein spezielles Ostersortiment an und während der eine Teil sich schon einmal im Verkaufsraum umsah und auch einige wunderschöne Dinge entdeckten, erlebte der andere Block schon mal die vermutlich älteste noch in Deutschland arbeitende Manufaktur. Hintereinander hörten beide Teams eine wechselvolle Geschichte, die aus alten Wanderbüchern der Blaudruckergesellen entnommen waren.
Dieses alte Handwerk, wurde 1689 erstmalig in einer Augsburger Chronik erwähnt. Die Werkstatt in Pulsnitz ist seit 1736 nachweisbar. Wer in die Werkstatt schaut, fühlt sich 250 Jahre zurück versetzt. An den großen Drucktischen zeigte uns der Handwerker Alfred Thieme, wie die Baumwoll- oder Leinenstoffe mit Modeln bedruckt werden. Die Modeln sind Holzformen, die entweder geschnitzt oder mit feinen Messingstiften und –blechen bestückt, das jeweilige Muster ergeben. Diese Model tauchte der Handwerker in Papp und presste ihn auf den Stoff. Diese Stellen konnten nicht mehr mit Indigo eingefärbt werden.
Nach dieser Vorarbeit führte uns Herr Thieme in eine Art Waschküche mit vielen Bottichen und durchdringendem Geruch. Hier führte er den interessierten Gästen, natürlich nur an Beispielstücken den langwierigen Färbeprozess vor. Nach der Entfernung des Papps war das weiße Motiv des Stoffes auf dem dunkelblauen Grund erschienen Über 1000 Model, teilweise über 100 Jahre alt, stehen dem Handwerker zur Verfügung.
Bürgerreporter:in:Christl Fischer aus Friedberg |
10 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.