"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 89)
20 Jahre Wiederaufnahme der Wallfahrt nach St. Afra im Felde

Afra Wallfahrt | Foto: Dr. Hubert Raab
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Im Jahre 2004 feierte die Diözese Augsburg das Gedächtnis an das Martyrium der hl. Afra vor 1700 Jahren. Nach der Überlieferung ist Afra wegen ihrer Weigerung, dem christlichen Glauben abzuschwören und den römischen Göttern zu opfern, auf einer Lechinsel im Jahre 304 verbrannt worden. Seit dem Mittelalter war die Hinrichtungsstätte ein Ort der Verehrung. Schriftlich von einer Wallfahrt nach St. Afra im Felde hören wir erstmals 1509, als eine Frau der Pfarrei St. Ulrich und Afra drei Tage in Geburtsnöten lag und eine Wallfahrt nach St. Afra im Felde gelobte. Besonders im 18. Jahrhundert war die Kirche Ziel vieler Wallfahrer. Doch der bayerische Staat machte aus der Kirche ab 1807 ein Munitionslager. 1876 erwarb der Wallfahrtsdirektor von Herrgottsruh Alois Melcher die Kirche und gestaltete ab 1877 aus dem Stadel wieder eine würdige Kirche, die von vielen Wallfahrern besucht wurde. Als 1964 die Kirche „purifiziert“ wurde, retteten beherzte Friedberger Bürger die Altäre und die Figuren. Zum 1700-jährigen Gedenken an das Martyrium der hl. Afra 2004 waren es wiederum engagierte Bürger, die die Apostel und den Christus in die Kirche zurückholten und die Altarblätter wieder an ihre früheren Plätze brachten. (Mehr Infos u. a. Hubert Raab, St. Afra im Felde, Kirchenführer, und Die hl. Afra im Landkreis Aichach-Friederg in Altbayern in Schwaben 2004). Seit 2004 führt der Wallfahrerverein Friedberg die Wallfahrt nach St. Afra am Gedächtnistag der hl. Afra wieder durch, heuer erst im September nach der Restaurierung und Wiedereröffnung der Kirche am 14. September.
Den Pilgerweg zur Wallfahrtskirche St. Afra im Felde können wir jederzeit gehen. Vom Parkplatz bei St. Stephan wandern wir auf der Karl-Lindner-Straße nach Süden. Auf dem Scheitelpunkt des Wegs befindet sich ein Steindenkmal, das vielleicht als ehemalige Burgfriedensäule die Stadtgrenze markierte. Wir unterqueren den Bressuirering und wieder rechts gelangen wir zur Steinernen Säule mit der kleinen Afrafigur, einer weiteren Burgfriedensäule. Der Gartenbauverein Rederzhausen hat das Wegdenkmal von 2014 bis 2016 renoviert mit einer Statue der hl. Afra in der Nische. Weiter leicht bergauf biegt nach ca. 370 m nach rechts ein Feldweg ab, der den Leitenhang hinabzieht. Nach rechts kommen wir zum Bressuire-Ring, überqueren ihn vorsichtig und gelangen nach links zur Wallfahrtskirche St. Afra. Auf dem Rückweg gehen wir nach der Ampel und dem Bressuire-Ring am Afrasee 2 vorbei, wenden uns bei den Silos nach rechts und erreichen durch das Mezgerwäldchen die ersten Häuser der Benediktsiedlung. Über die Stefanstraße sind wir schnell am Ausgangspunkt zurück.
Weglänge: ca. 6,2 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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