Ein gesundes Misstrauen gegenüber Fremden hat nichts mit Unhöflichkeit zu tun!

Bald beginnt der Vortrag
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Seit 15 Jahren präsentiert der Polizist Manfred Losinger in seiner Freizeit die Tricks und Betrügereien an der Haustür. Nun auch am CSU Stammtisch. Betroffen hörten die zahlreichen Besucher wie blauäugig man doch oft diesen Gaunern gegenübersteht. Gerade ältere Menschen sind durch Trickdiebstähle und gerissene Betrüger besonders gefährdet. Die Straftat und das, was danach kommt, trifft sie gleich mehrfach. Zum einen stehen sie oft allein und müssen mit ihrer Enttäuschung und ihrer Verzweiflung selbst fertig werden, zum anderen sehen sie - aufgrund ihres hohen Lebensalters oft keine Chance mehr, die auf diese Weise verlorengegangenen Erinnerungen und Ersparnisse noch einmal zu erneuern. Immer wieder überlegen sich diese Betrüger neue Maschen aus um die Leute über den Tisch zu ziehen. So gab es 2014 gleich 968866 Betrugsdelikte an der Haustüre.
Die Spitzbuben treten als falsche Handwerker auf. In Monteuerkleidung im Auftrag von Wohnungsbaugesellschaften, des Stromanbieter, der GASAG oder der Telefongesellschaft auf. Sind sie einmal in der Wohnung, durchsuchen die Täter in einem unbemerkten Augenblick die Schränke nach Wertsachen oder greifen in die Handtasche. Doch Handwerker kommen nie unangemeldet. Darum niemanden in die Wohnung lassen, den man nicht kennt und nicht angekündigt wurde.
Die falschen Enkeln rufen bei älteren Personen an, um sich als Verwandte ausgeben, dabei keinen Namen nennen, sondern warten bis der Angerufene einen Name nennt. Im weiteren Gespräch bitten die Anrufer um einen größeren Bargeldbetrag, weil unverhofft eine größere Anschaffung notwendig ist. Der Anrufer gibt vor, das Geld nicht selbst abholen zu können und kündigt den Besuch eines Geldboten an.
Auch durch Erpressung und falschem Strafbefehl wird so mancher unter Druck gesetzt mit dem Vorwurf irgendetwas gekauft und nicht bezahlt, oder im Internet runtergeladen zu haben. Wenn keine Zahlung erfolgt wird eine Anzeige bei den Justizbehörden die Folge sein. Unter diesem Druck und durch Unwissen, zahlt so mancher dann doch. Die Polizei warnt deshalb eindringlich davor, diesen Forderungen nachzukommen und bitten, dieses Aufforderungsschreiben der Polizei zur Verfügung zu stellen.
Frauen täuschen Schwangerschaft, Übelkeit oder die Notwendigkeit einer Arzneimitteleinnahme vor und bitten um ein Glas Wasser.
Mit einer Handvoll Münzen, die beim Öffnen der Wohnungstür aus der Hand in die Wohnung fällt, gelangen Frauen, auch schon Kinder in die Wohnung um die Münzen einzusammeln.
Dann gibt es noch den Papier- und Bleistift-Trick, denn hier wollen die Lumpen angeblich einem nicht angetroffenen Nachbarn eine Nachricht hinterlassen. Dazu brauchen sie Schreibzeug sowie Papier und drängen auf eine Schreibunterlage in der Wohnung oder bitten das Opfer, die Nachricht selbst zu verfassen.
Auch Blumen- oder Geschenkabgaben sind ein gern genutzter Trick. Dabei werden für den nicht angetroffene Nachbarn Blumen oder ein Geschenk abgeben. Dabei drängen sie darauf, die Blumen zu versorgen oder das Geschenk selbst zu verwahren.
Vorsicht ist auch angebracht, wenn auf der Bank oder vom Geldautomaten Geld abgehoben wird. Falsche Feuerwehrleute oder Rotkreuzler, sammeln angeblich Spenden für ihre Arbeit und soll z.B. in Not geratene Menschen zugutekommen.
Auch persönliche Hausbesuche werden von falschen Krankenschwestern vorgenommen um nach einem Krankenhausaufenthalt angeblich nachfragen, wie es geht.
Vorsicht ist auch geboten auf der Straße oder im Supermarkt. Der Reißverschluss der Einkaufstasche soll immer geschlossen sein, denn diese Gedankenlosigkeit nutzen Diebe um sich unbemerkt anzuschleichen und in die Tasche blitzschnell zu greifen oder sie aus dem Auto und Einkaufswagen zu rauben.
Losinger bat darum dringend, wenn es an der Tür klingelt, nicht einfach öffnen! Denn nicht jeder Besucher kommt in ehrlicher Absicht. Erst den Türspion nutzen oder einen Blick aus dem Fenster werfen. Bei einer Gegensprechanlage soll man unbedingt nachfragen wer zu einem will. Muss man die Türe öffnen, schützt ein richtig montierter vorgelegtem Sperrbügel/-kette vor dem Eindringen solcher Betrüger. Überhaupt soll kein Fremden die Wohnung betreten, bevor man sich vergewissert hat, mit wem man es zu tun hat. Losinger bat um ein gesundes Misstrauen gegenüber Fremden. Dies habe mit Unhöflichkeit nichts zu tun!

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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