Unter dem Motto „Begegnung“ steht in diesem Jahr das Adventskonzert des Jugendorchesters der Stadtkapelle Wertingen.
Im Konzertstück mit dem Titel „Begegnung“ von Kurt Gäbele treffen sich tatsächlich zwei Lager versöhnlich und bereichernd: vorne das Jugendblasorchester – jung, poppig gestimmt und innovativ – und dahinter oben die 6 Alphornbläser – alle über 60, einem traditionellen Musikstil verpflichtet und dort verwurzelt, aber auch modernen Kompositionen gegenüber offen.
Entstanden sind die Aschbergbläser 1999. Nur noch zwei Gründungsmitglieder sind derzeit noch aktiv. Neuzugänge kamen aus Wertingen, Pfaffenhofen, Ellerbach und Wittislingen. Wenn alle Zeit haben treffen sich 9 Bläser. Ausnahmslos waren die Musiker früher mit Blechblasinstrumen-ten in Kapellen oder Ensembles tätig. Geprobt wird alle zwei Wochen – im Sommer in der Aula der Aschbergschule Weisingen bzw. im Winter in der Mensa des Gymnasiums Wertingen. Leiter der Gruppe ist Kaspar Wagner, der auch selbst Alphornstücke komponiert.
Wissenswertes zum Alphorn:
Das Alphorn gehört aufgrund seiner Anblastechnik instrumentenkundlich zu den Aerophonen (wie alle Blechblasinstrumente) und wird traditionell überwiegend aus Holz gefertigt. Es besitzt weder Klappen, Züge oder Ventile und ist daher bezüglich der zu spielenden Töne auf die Natur-tonreihe beschränkt. Maximal sind 11 Töne per Lippendruck möglich. Ein Alphorn kann man, je nach Landschaft, fünf bis zehn Kilometer weit hören.
Heute gibt es einige spezialisierte Instrumentenbauer, die aus geeigneten Holzstämmen ein Alp-horn herstellen. Seine seltsame, unten abgebogene Form rührt von der am Hang und somit krumm gewachsenen Fichte her, die geschält und der Länge nach halbiert wird. Das anschließen-de Aushöhlen der beiden Hälften auf eine Wanddicke von einem halben Zentimeter ist eine über siebzig Stunden dauernde Handarbeit.
Alphörner lassen sich auch aus Glas- oder Carbonfasern fertigen. Sie wiegen nicht mehr als ein Pfund und kosten ca. 2500 Euro. Klanglich ist solch ein modernes Alphorn den Holzhörnern et-wa gleich.
Das Alphorn war im 18. Jahrhundert fast schon in Vergessenheit geraten, da die verarmten musi-zierenden Hirten in den Städten es im 17. Jahrhundert in Verruf gebracht hatten und es als Bet-telhorn verspottet wurde.
Doch die Romantik und die Touristen in den Schweizer Alpen (zuerst waren es vor allem die Engländer) brachten im 19. Jahrhundert die Folklore und auch das Alphorn zum Blühen.
Heute gilt in der Schweiz das Alphorn und das Schweizer Taschenmesser neben Käse, Schokola-de und Edelweiß als das Nationalsymbol. In der Schweiz ist das Alphorn zwar allgegenwärtig, entstanden sind ähnliche Instrumente aber überall, wo es Berge gibt. Lange Holztrompeten gibt es in den Karpaten, in den Pyrenäen und auch in Tibet.
Und heutzutage wird das ehemalige Universal-Kommunikationsmittel, das „Handy der Hirten“, auch im heimischen Flachland geschätzt. Immer öfter sind Alphornbläser zu Privatfeiern einge-laden und auf Weihnachtsmärkten und bei Kirchenfesten aus „vollem Rohr“ zu hören.
Bürgerreporter:in:Stadtkapelle Wertingen aus Wertingen |
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