GERHARDT & NIGGEMEIER
Ein etwas anderer "Truck-Stop-Abend" mit dem Duo Gerhardt & Niggemeier. Mit "Der wilde, wilde Westen" und "Ich möcht' so gern Dave Dudley hören" hat Truck Stop die deutsche Sprache für die Countrymusik erschlossen - eine kulturhistorische Leistung, die wohl nur zu vergleichen ist mit der Einführung der Kartoffel in die deutsche Küche. Aber hat eigentlich mal jemand den sechs Countrybarden von der Waterkant richtig zugehört?
"Wenn du nicht mehr gern kochst, weil ich manches nicht mag, und du wild darauf pochst, und ich sag dir: Dann frag! Wenn's dich nicht mehr interessiert, was mein Magen begehrt, dann glaub mir, du machst was verkehrt."
So heißt es auf der CD "Wilde Reiter" von 2001. Und das ist ganz ernst gemeint. Denn: Country kennt keinen Zynismus. Fabian Gerhardt analysiert "Die Konstruktion von Gesellschaft in den Kompositionen der Musikgruppe Truck Stop unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte". Und trägt anschließend diese Kompositionen vor, begleitet von Burkhard Niggemeier am Klavier. Und plötzlich klingt das seltsam vertraut: Reinhard Mey oder Herbert Grönemeyer fallen einem ein und man fängt verstohlen an, mitzuwippen. Ein Abend der bewegenden Emotionen.
Ob Auftritte in Hamburg oder im Schauspielhaus in Hannover, der Erfolg dieser Vorstellung gibt Gerhardt und Niggemeier Recht. Es lohnt sich zuweilen, den Texten unserer Schlagerbarden Gehör zu verleihen. Hier kann man nur viel Vergnügen wünschen.
Bürgerreporter:in:Jürgen B. aus Neustadt am Rübenberge |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.