Johanna Kuncke " Au revoir, vergangene Zeiten! " - Alltag in einem Seniorenheim
Die Autorin,Jahrgang 1916, hat sich mit 78 Jahren entschieden, in eine Seniorenwohnanlage zu ziehen.
Sie schildert ehrlich Eindrücke und Erlebnisse und erzählt von Begegnungen und Erinnerungen.Sie möchte anderen Menschen Mut machen, sich mit den Problemen des Älterwerdens auseinander zu setzen.
Das Buch ist 2004 im Pamela Helmer Verlag In Korbach erschienen. Es umfasst 75 Seiten und ist in gut lesbarer Schrift gedruckt.
Ein Auszug aus dem ersten Kapitel
Aller Anfang ist schwer
Vor einigen Jahren nach dem Tod meines Mannes ....fasste ich den Entschluss
meine Wohnung aufzugeben und ein geeignetes Heim für mich zu suchen.1994
fand ich einen Platz.Ich hatte Glück,ich bekam ein Einzelzimmer.
Meine Kinder richten mir das Zimmer gemütlich ein. Das ist wichtig,denn mein
Herz ist oft schwer.Ein Ring schließt sich dann um mein Inneres.Oft weine ich.
Ich bin traurig.Der Blick aus dem Fenster in die schöne Natur hilft mir.Diese Stille!..Allmählich kommt Ruhe in mein Herz.Ich muss mich erst an alles gewöhnen. Die Altenpflegerinnen und die Pfleger sind freundlich.Mit der Zeit
werde ich ruhiger.Nach einigen Tagen siegt die Neugier und ich erkunde das
Haus...
Auf dem Gang begegne ich eines Tages Mitbewohnern.Höflich frage ich etwas.
" Du alte Kuh, du kannst mich mal", bekomme ich zur Antwort.Ich bin entsetzt.....
Halte ich das aus?
Dann wird mir klar. Das sind kranke Menschen. Also nicht mehr daran denken.
Mittlerweile habe ich mich eingelebt.Ich komme mir vor wie in einem guten Hotel im Urlaub....
Eines Morgens beobachte ich im Speisesaal folgende Szene:
Ein altes Mütterchen sitzt vor seinem Frühstück. Plötzlich klatscht es in die Hände,strahlt über das ganze Gesicht und ruft laut: " Sonntag,heute ist Sonntag! Ich sehe es am Hühnerei."
Dagma Kuncke
Bürgerreporter:in:Dagma Kuncke aus Waldeck (HE) |
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