Jugendvergleichsfliegen: 138 Wertungsflüge am Himmel über Breitscheid - Niedersachsen dominierten
Die himmlische (Luft-)Schlacht ist geschlagen. Aber es war eine durch und durch friedliche, wenngleich die daran Beteiligten sich gegenseitig nichts schenkten. 46 ehrgeizige junge Segelpiloten aus allen 16 Bundesländern, darunter vier junge Damen, hatten sich am vergangenen Wochenende auf der Breitscheider "Hub" im Leistungsvergleich gegenüber gestanden Die hiesige Luftsportgruppe war Gastgeber der von der Luftsportjugend des DAeC und der Hessischen Luftsportjugend veranstalteten Bundesendausscheidung des Jugendvergleichsfliegens, bei dem seit 30 Jahren Glider-Junioren aus ganz Deutschland ihre Kräfte messen.
Die Finalteilnehmer hatten sich in den Wochen zuvor bei Bezirks- und Landesausscheidungen für das Finale qualifiziert.Tausende ambitionierter "Thermikjäger" waren dabei an den Start gegangen. Jedes Bundesland konnte drei Teilnehmer ins "Endspiel" entsenden, 46 waren es schließlich krankheitsbedingt tatsächlich. Auf dem Westerwald erwartete die Gäste ein spannendes, sonniges Wochenende mit idealem Flugwetter. Erst fing es bedingt durch Nebel und tieffliegende Wolken ganz langsam und verspätet an, aber dann… Insgesamt wurden 138 Wertungsflüge absolviert. Die letzten am Abend eines ereignisreichen Samstags in den wunderschönen Breitscheider Sonnenuntergang hinein.
Organisationsleiter Enrico Busch-Hecht und Landesjugendleiter Tobias Nickel aus Hörbach würdigten später, dass das Turnier trotz des vorherrschenden Konkurrenzgedankens von großer Fairness und Kameradschaft getragen worden sei. Das ist ja auch einer der konzeptionellen Grundgedanken dieser großen Wettstreits: neben dem fliegerischen Vergleich die Kommunikation und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft der jungen Segelflieger zu fördern und zu festigen. Dank auch der Unterstützung großzügiger Sponsoren und des Engagements ihrer Jugendgruppe vermochten die Platzherren ihren Gästen ein Wochenende nach Maß zu bieten.
Die Zeit jenseits der luftsportlichen Aktivitäten war denn auch von Geselligkeit geprägt. So stand beispielsweise am Samstagabend eine große, von einem prächtigen Feuerwerk gekrönte Grillparty an. Sascha Hiske, der LSG-Pyromane, pardon, -Pyrotechniker, hatte mächtig Munition aufgefahren und brachte den Himmel zum Leuchten und Glänzen.
Abgefragt wurden im Rahmen des Vergleichswettkampfs Fähigkeiten, wie sie eigentlich jeder Segelpilot in der täglichen Praxis beherrschen sollte. Dazu zählten bestimmte Flugmanöver wie Kurvenwechsel, Vollkreise, Seitengleitflüge (Slips), hochgezogene Fahrtkurven, Rollübungen mit bestimmten Querneigungswinkeln und möglichst exakte Punktlandungen in einem genau definierten, engen Feld. In die Luft gebracht wurden die Flugzeuge per Windenschlepp. Eine überwiegend aus erfahrenen Fluglehrern bestehende Jury schaute den jungen Kollegen dabei genau auf die Finger bzw. den Steuerknüppel. Die Damen und Herren Punktrichter sollten aber in Folge ebenfalls Farbe bekennen und sich den gleichen Aufgaben stellen müssen wie jene, die sie zuvor bewertet hatten. Dabei trennte sich dann ebenfalls die Spreu vom Weizen.Selbst erfahrene Hasen sind vor Patzern nicht gefeit, wie sich herausstellte.
Apropos Patzer: Davon leisteten sich, wie Chris Keßler und Philipp Reichel bei der Siegerehrung resümierten, die fidelen Niedersachsen am wenigsten. Sie dominierten das Feld der Wettbewerber und landeten schließlich in der Bundeslandwertung auf Rang 1, gefolgt von Hessen und den Baden-Württembergern. In der Einzelwertung holte sich Felix Ehrlich vom Aero-Club Ratingen (Nordrhein-Westfalen) den Bundessieg, vor dem Niedersachsen Christian Barton, der für den LSV Bückeburg angetreten war, und Marvin Pohl aus Bremen. Bester Hesse war Andreas Weskamp von der Segelfluggruppe Bensheim. Er wurde Fünfter.
Einige Impressionen in bewegten Bildern hier:
https://www.youtube.com/watch?v=j4aZaUWaCmc#t=81
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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