Hinter den Kulissen des Siegerland-Flughafens: „Airlebnis“-Tage mit Infos, Nervenkitzel und Gutem aus der Bordküche
Gut, Rhein-Main hat mehr zu bieten, aber dafür liegt der Frankfurter Flughafen auch nicht so hoch. Und er lässt den Einzelnen in der Anonymität der großen Masse untergehen. Auf dem Siegerland-Airport, nach Flugplatz Kempten auf der topografischen Hitliste die Nr. 2 in Deutschland, ist alles eine Nummer bescheidener. Und es geht auch ein Stück weit familiärer zu. Dennoch ist EDGS, so der offizielle IATA-Code (=International Air Transport Association) des Burbacher Airfields, ein Mikrokosmos, eine Welt, für sich. Ein präzise tickendes Uhrwerk, in dem viele Rädchen ineinander greifen.
Auf der Lipper Höhe, Westfalens Tor zu Europa, öffnet sich selbiges (eigentlich sind’s ja mehrere) wieder für die interessierte Öffentlichkeit. Die „Erlebnistage Siegerlandflughafen“ gehen in eine neue Runde. Motto: „Über den Wolken“ - die hier allerdings oft recht tief hängen. An fünf ausgesuchten Terminen haben Luftfahrt- und Technik-affine Zeitgenossen die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Einrichtung zu blicken, die nicht nur in verkehrstechnischer Hinsicht für die Infrastruktur des Siegerlandes und die der Region von großer Bedeutung ist. Auch als Wirtschaftsstandort hat der Aero-Hafen in den vergangenen Jahren an Bedeutung und Gewicht zugelegt.
Für Flughafen-Geschäftsführer Henning Schneider ist es PR für die Sache, für Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers ein Stück Standortwerbung für „seine“ Gemeinde. Und auch ihrer Partner, die sich für die Aktion zusammen geschlossen haben, mögen ein Stück weit durchaus eigennützige Zwecke verfolgen, die sie aber dem erklärten großen Ziel, Akzeptanz und Sympathien für den nicht gerade unbedeutenden, im Dreiländereck von Hessen/Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz gelegenen Lufthafen zu wecken, unterordnen. Allgemeine und zivile Luftfahrt, einschließlich aller dazu gehörenden Komponenten, brauchen Rückhalt und sind auf Unterstützer angewiesen. Zumindest hat dieser Zweig, der sowohl wirtschaftliches Handeln, als auch sinnvolle Freizeitgestaltung einschließt, aber eine objektive, faire und auf Fakten basierende Beurteilung verdient. Für eine solche wiederum ist Information zwingend, und davon gibt es im Rahmen der Erlebnistage reichlich.
Eine Welt für sich - auf dem Boden und darüber
Zentrales Element der Aktion sind jeweils eineinhalbstündige Airport-Führungen, in deren Rahmen die Teilnehmer in Bereiche vorstoßen, die der Öffentlichkeit normalerweise vorenthalten bleiben. Dazu zählen der Tower, dazu gehören die mit High-Tech und Rarem bestückten Hangars, und dazu gehört auch die hochgerüstete Flughafen-Feuerwehr. Jenseits dieses Basisprogramms können die Teilnehmer zwischen drei verschiedenen Paketen wählen, die jeweils ganz unterschiedliche Leistungsangebote beinhalten: der Economy-, der Business- und der First-Class, um im Piloten-Idiom zu verbleiben. Sie unterscheiden sich vor allem durch die kulinarische Komponente, wobei sich das Spektrum zwischen Snack, Abendessen und erlesenem Drei-Gänge-Menü aus der Bordküche bewegt, die Teilnahme am Pilotenstammtisch einschließen oder auch, „Ready for Take Off“, einen Rundflug in einem Flugzeug oder in einem modernen Hubschrauber beinhalten können.
Die Unkostenbeiträge bewegen sich je nach Art der gewählten Packages zwischen 5, 9 und 60 EUR. Die Größe der Besuchergruppen ist auf 25 Personen beschränkt. Anmeldungen sind bei der Tourist-Information der Gemeinde Burbach (02736-4579/ touristinfo@burbach-siegerland.de) möglich. Folgende Termine stehen zur Auswahl: 25. Mai, 15. Juni, 13.Juli, 24. August und 21. September. Start jeweils um 14 Uhr am Check-In-Schalter des Flughafens.
Ergänzt und bereichert wird das Ganze in diesem Jahr durch eine besonders rasante Form aero-tischen Vergnügens: Fallschirm-Tandemspringen. Absprunghöhe: 4000 Meter. Einen solchen Adrenalin-Kick ermöglichen die im benachbarten Breitscheid beheimateten Skydiver von Springwerk.de, die seit Frühjahr vergangenen Jahres auf dem Siegerland-Flughafen ein zweites Sprungzentrum betreiben. Das ist zwar nix für schwache Nerven, andererseits aber völlig ungefährlich. Angegurtet an einen erfahrenen Tandemmaster, braucht der Passagier nichts anderes zu tun, als den freien Fall mit Tempo 200 und die schöne Aussicht zu genießen. Im Rahmen der Erlebnistage gibt’s den Spaß zu ermäßigten Sonderkonditionen.
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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