4. Tandem-Charity-Event in Breitscheid: Ein Herz gefasst und Herz gezeigt - Passagierspringen für gute Zwecke
Der Anfang war zunächst wenig vielversprechend. Angesichts der tiefhängenden Wolkendecke über dem Siegerlandflughafen hatten die Breitscheider Fallschirmsportler schon ihre Felle davon schwimmen sehen und den ersten Aktionstag des Tandem-Charity-Events kurzerhand abgeblasen. Der zweite Durchgang sollte da schon deutlich besser werden. Was vermutlich auch daran lag, dass das Geschehen kurzfristig von der Lipper Höhe auf den Breitscheider Heimatplatz verlagert worden war. Der liegt nicht ganz so hoch und wartet, wie die Erfahrung lehrt, meist auch mit einem für die Belange der Fallschirmspringer günstigeren lokalen Kleinklima auf. Die Rechnung sollte aufgehen, die Bedingungen waren optimal.
So konnten die Organisatoren von „Skydive Westerwald“ ihr 4. Wohltätigkeitsspringen („Mach‘ was Cooles – Tu‘ was Gutes“) doch noch als Erfolg verbuchen. Zumal das Wetter hier auch am dritten und letzte Veranstaltungstag noch viele „Hüpfer“ zuließ. Zur Freude der zahlreichen „Passagiere“, die, auf der Suche nach dem ultimativen Kick, aus allen Teilen Hessens und den benachbarten Bundesländern angereist waren. Aber auch zur Genugtuung der Nutznießer. Wie in den Vorjahren war und ist der Reinerlös des Adrenalin-lastigen Spaßes für die „Bärenherz“-Stiftung und das Hilfswerk „Fly & Help“ bestimmt. Erstere kümmert sich deutschlandweit um unheilbar erkrankte Kinder, während die von Rundfunkmoderator Reiner Meutsch gegründete Organisation Schulen und soziale Einrichtungen in den ärmsten Regionen der Dritten Welt errichtet.
Erwartungsvoll und aufgeregt
Im vergangenen Jahr hatten die sozial engagierten „Himmelstaucher“ 5.000 Euro für die gute Sache überweisen können. Auch diesmal, nach der vierten Auflage dieser rasanten Initiative, dürfte nach dem Kassensturz wieder ein stolzes Sümmchen übrig bleiben. Für die Tamdemmaster des Vereins waren es wiederum „Großkampftage“. Die flotte Supervan 900“, eine modifizierte Cessna 208, in deren geräumiger Kabine 20 Personen Platz finden, startete pausenlos. An Bord erwartungsvolle und überwiegend aufgeregte Passagiere - vor der Herausforderung ihres Lebens stehend bzw. sitzend. Es ist nicht jedermanns Sache, sich aus 4.000 Meter Höhe ins Bodenlose fallen zu lassen – auch wenn man/frau das ja nicht alleine tun muss. Da kann einem der Tandemkapitän, mit dem der Passagier ja per Gurtzeug eng verbunden ist, noch so aufmunternd Trost zusprechen – es ist und bleibt eine nervenaufreibende Sache. Aber eine, die man nie vergisst – einminütiger Freifall mit Tempo200, Schirmfahrt und sanfte Landung inklusive.
Auch Romy Brandes, Vertreterin der Bärenherz-Stiftung, nutzte, um mitreden zu können, die Gunst der Stunde, und machte die Probe aufs Exempel. Sie, wie alle anderen Passagierspringer tauchten ein in ein Wechselbad der Gefühle – und waren restlos begeistert. Das ging auch Cetin Celik so, dem männlichen Part des Herborner Hessentagspaares. Der Polizeibeamte landete mit seinem „Steuermann“ Steve Chlebusch jedoch nicht in Breitscheid, sondern im Herborner Rehbergstadion, wo an diesem Tage 720 junge Polizeianwärter in einer feierlichen Zeremonie ihren Amsteid ablegten.
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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