Preiswerte No-Name-Produkte haben oft den gleichen Stammbaum wie teure Markenware

Nahezu alle großen Nahrungsmittelhersteller verticken ihre Produkte in den Discount-Märkten zu wesentlich günstigeren Preisen, ebenso bei den großen Handelsketten wie Edeka und Rewe. Dort liegen die Waren freilich unter anderen Namen im Regal, die ihre meist etwas "edlere" Herkunft verschleiern. Mitunter beträgt der Preisnachlass aber über 50 Prozent. Im Mittel sind die vermeintlichen "No-Names" um die 30 Prozent günstiger.
Es muss nicht der "Freixnet Premium Cava" sein, wenn es die gleiche Plörre als "Metodo Delmora" bei Onkel Albrecht um 40 Prozent billiger gibt. Das prickelnde Zeugs kommt aus demselben Stall. In Lidls "Hesse Schöppche" ist Possmann-Äppler, und der "Grafschafter Butter-Toast" oder der mit dem Namen "Mühlen-Gold" wird andernorts wesentlich teurer als "Golden-Toast" von Lieken offeriert, in diesem Fall aber von der Firma Kornmarkt gebacken, einer Tochterfirma des Herstellers.
Und wo bei der Konfitüre vielleicht "ja!" drauf steht, ist "Zentis" drinne. Gilt auch für den "Gold-Advoccaat"-Eierlikör. Das ist ein getarnter "Verpoorten". Und der "Löwensenf Extrascharf" kommt vielleicht als "Düsseldorfer Genusskrone" daher und kostet dann gleich 75 Prozent weniger.
Für die Hersteller ist das kein Verlustgeschäft. Sie können auf diese Weise ihre Produktionskapazitäten auslasten. Aber sie reden nicht gerne drüber. Die Gefahr, dass die Kunden statt auf das Original gleich auf die deutlich preiswertere Kopie zurückgreifen, ist latent. Deshalb firmieren "Dickmann's Schoko-Strolche" - Negerküsse darf man ja aus Gründen der "political correctness" zu den Eiweißschaum-Waffeln nicht mehr sagen - auch je nach Markt unter dem Namen "Scholetta" oder "Choceur". Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Mehr Beispiele:
http://www.rotorman.de/preiswerte-no-name-produkte...