Billiges Fleisch hat seinen Preis: Auf die bunten „Gütesiegel“ ist nur selten Verlass
Ralph Siegel, dem Meister des schlechten Schlagergeschmacks, fãllt ja auch nix Neues mehr ein. Den Siegel-Entwicklern schon. Produkte, die heute keine entsprechende Qualitäts-, Prūf- oder Nachhaltigkeitsplakette tragen, enden als Ladenhūter. Deshalb muss was draufstehen, das dem Kunden suggeriert, dass er das mit gutem Gewissen kaufen kann. Handgeblasen, mundgetōpfert und aus garantiert ōkumenischem Freilandanbau oder so ãhnlich.
Das ist vor allem in der Fleischwirtschaft so, die ja, Stichwort industrielle Massentierhaltung, ein echtes Imageproblem hat. 59 Millionen Schweine und 3,6 Millionen Rinder waren im vergangenen Jahr in deutschen Schlachthöfen unters Messer gekommen.
Da gibt es inflationär die unterschiedlichsten Aufpapperl. Und nicht immer ist ersichtlich, wer dahinter steht. Oft genug sind die "Zertifikate" nur "hausgemacht", entpuppen sich als Augenwischerei und Verbrauchertäuschung und dienen schlicht nur beschönigenden Marketingzwecken. Das hat Greenpeace bei einem Check der Schweinemäster und der von der Fleisch verarbeitenden Industrie hergestellten Produkte wieder festgestellt. Wo beispielsweise "Tierwohl" draufsteht, ist gegebenenfalls viel Tierleid drin. Die gleichnamige Initiative bezeichnet Thomas Schröder, der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, als „größte PR-Lüge der vergangenen Jahre“. Davon abgesehen: Wenn im Supermarkt ein Kilo Schweinehack schon für 3,19 Euro verramscht wird, kann ja im Vorfeld irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein.
Die besten Noten erhielten noch die nach der EG-Öko-Verordnung zertifizierten Betriebe mit dem Öko-Siegel (Demeter, Naturland, Bioland). Den höchsten konventionellen Standard bietet aktuell "Naturland". Bei den meisten anderen muss man (teils erhebliche) Abstriche machen. Ein Vergleich der gängigsten Produktsiegel: http://www.rotorman.de/billiges-fleisch-hat-seinen...
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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