Reptilien- und Exotenbörsen haben immer Saison: Ein Blick hinter die Kulissen einer üblen Branche

Die Veranstalter  von Reptilienbörsen legen großen Wert darauf, dass es den Tieren gut geht. Das Resultat dieser selbstlosen Bemühungen ist in der Tat beeindruckend. | Foto: PETA
  • Die Veranstalter von Reptilienbörsen legen großen Wert darauf, dass es den Tieren gut geht. Das Resultat dieser selbstlosen Bemühungen ist in der Tat beeindruckend.
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Reptilien- und Exotenbörsen haben das ganze Jahr über Saison. Die nächste steht am Ostersonntag im mittelhessischen Gießen an, zählt aber eher zu den kleineren ihrer Art. Die weltweit größte exotisch-reptile Freakshow, die „Terroristika“, pardon, „Terraristika“, findet vierteljährlich im westfälischen Hamm statt. Das nächste Mal am 10. Juni. Eine Messe des Grauens, wie die anderen auch.
Die ausgestellte und feilgebotene „Ware“ hat zu diesem Zeitpunkt schon eine weite Reise hinter sich. Tausende Kilometer entfernt im Amazonasbecken oder im südostasiatischen Tieflandregenwald ihrem Umfeld entrissen, werden die Tiere untere entsetzlichen Bedingungen nach Europa gekarrt. Die Großhändler bedienen ein verzweigtes Netz von Zwischenabnehmern, die dann wiederum mit ihrem in kleine Boxen und Rohre gequetschten Lebendkapital weite Anfahrten in Kauf nehmen, um solche dubiosen Börsen zu bestücken und daselbst einen schnellen Euro zu machen. Dass ein nicht unerheblicher Teil des mobilen Inventars den Stress nicht überlebt, ist von vornherein einkalkuliert.
Der Handel und Verkauf exotischer Kreaturen ist ein besonders übler und perfider Geschäftszweig der Heimtierindustrie. Mehrere hunderttausend Leguane, Amazonas-Frösche, Sumpfechsen, Kaimane, Chamäleons, Geckos, Spinnen, Schlangen und Skorpione werden jährlich nach Deutschland exportiert, um auf solchen dubiosen Verkaufsevents wie Ramschware zu Schleuderpreisen vertickt zu werden. Von Händlern, die genau so wenig Ahnung von diesen empfindlichen Tieren haben wie ihre Kunden.
Die bedauernswerten Wesen fristen dann hinter Terrarium-Glas im Wohnzimmer irgendeines Gestörten ein trostloses Dasein. Meist aber nicht allzulange. Viele dieser Tiere krepieren jämmerlich, ersticken, erfrieren, verhungern oder verbrennen. Ein Blick hinter die Kulissen einer schöpfungsverachtenden Millionen-Euro-Branche: http://www.rotorman.de/messen-des-grauens-der-ruf-...

Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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