Ohne geht nix mehr: Die Folgen des textilen Synthetik-Hypes - Wir essen unser Lieblings-T-Shirt

Die Vermüllung der Meere schreitet unaufhaltsam voran. Die Ozeane gleichen heute schon einer Plastiksuppe. Jährlich landen sieben Milliarden Tonnen an Kunststoffen darin. Weitaus gefährlicher und tückischer sind jedoch die Kunststofffasern, die man mit bloßem Auge nicht sieht.
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  • Die Vermüllung der Meere schreitet unaufhaltsam voran. Die Ozeane gleichen heute schon einer Plastiksuppe. Jährlich landen sieben Milliarden Tonnen an Kunststoffen darin. Weitaus gefährlicher und tückischer sind jedoch die Kunststofffasern, die man mit bloßem Auge nicht sieht.
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Es kann schon mal passieren, dass uns (klitzekleine) Teile unseres Lieblings-T-Shirts, das wir sicher im Schrank wähnen, auf dem Mittagstisch wieder begegnen. Bei jedem Waschgang verselbstständigen sich zigtausende von Mikrofasern aus diesen überwiegend aus synthetischen Stoffen hergestellten Textilien und landen auf Umwegen in den Ozeanen. Wo sie von Fischen mit Plankton verwechselt und gefressen werden. Sie kommen dann als Bestandteil der menschlichen Nahrungskette zurück, angereichert mit vielen weiteren toxischen Substanzen.
Plastikstoffe wirken im Meer wie ein Magnet. Auf ihnen lagern sich nach und nach viele weitere Giftpartikel ab. Diese Zutaten können wie Hormone wirken, krebserregend sein und die Fruchtbarkeit schädigen. Wenn der Ehefrau also über Nacht ein Bart wächst und sie Anzeichen von Brustbehaarung zeigt, hat sie vermutlich einen entsprechend belasteten Alaska-Seelachs gegessen – oder zu viele davon.
Mikrofasern, wie sie in Form klitzekleiner Kügelchen auch in den meisten Kosmetik- und Pflegeartikeln vorkommen, sind in der Textilherstellung längst unverzichtbar. Wobei Polyester mit einem Anteil von 60 Prozent die Charts anführt. Die daraus hergestellten Klamotten sind preiswert, pflegeleicht, formstabil und langlebig. Jährlich landen 1,53 Millionen Tonnen davon in Gestalt mikroskopisch kleiner und mit dem Auge kaum wahrnehmbarer Flusen in den Meeren. Ihr Gesamtanteil am dort herum dümpelnden und jährlich um 1,7 Milliarden Tonnen wachsenden Plastikschrott beträgt inzwischen 30 Prozent.
Die Modehersteller werfen inzwischen 14 neue Kollektionen und mehr auf den Markt. Die Deutschen besitzen aktuell 5,2 Milliarden Kleidungsstücke.40 Prozent davon werden selten oder nie angezogen. Jeder Michel und jede Micheline, Kinder und Greise eingeschlossen, kauft im Durchschnitt zwischen 60 und 70 neue textile Zubehörteile pro Jahr. Quasi als Mitnahmeprodukte, im Vorbeigehen im Supermarkt, bei Ikea oder im Drogeriemarkt. Das sind Wegwerfartikel mit der Halbwertzeit einer Party-Nacht. Und die ökologischen und gesundheitlichen Folgen sind katastrophal. Mehr zum Thema: http://www.rotorman.de/synthetik-ist-alternativlos...

Die Vermüllung der Meere schreitet unaufhaltsam voran. Die Ozeane gleichen heute schon einer Plastiksuppe. Jährlich landen sieben Milliarden Tonnen an Kunststoffen darin. Weitaus gefährlicher und tückischer sind jedoch die Kunststofffasern, die man mit bloßem Auge nicht sieht.
Product pictures of microbeads/micro plastics which were found in cosmetical products from Germany and filtered out.
Winzig kleine Plastikkügelchen, die aus deutschen Kosmetikprodukten herausgefiltert wurden. Mikroplastik wird u.a. als Schleifmittel in Peelings eingesetzt. | Foto: Fred Dott/ Greenpeace
Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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