Schweinepest und Genitalhydranten: Von Schwanzprämien, Amputationen und anderen Sauereien

Das Kupieren von Schwänzen soll angeblich verhindern, dass sich die Wutzen in der industriellen Schweinemast gegenseitig anknabbern und verletzten. Doch die oft unsäglichen Haltungsbedingungen fördern nicht nur den Kannibalismus. Kranke Tiere werden sich selbst überlassen, stehen bzw. liegen wochenlang  im eigenen Kot und krepieren jämmerlich. | Foto: PETA Deutschland
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  • Das Kupieren von Schwänzen soll angeblich verhindern, dass sich die Wutzen in der industriellen Schweinemast gegenseitig anknabbern und verletzten. Doch die oft unsäglichen Haltungsbedingungen fördern nicht nur den Kannibalismus. Kranke Tiere werden sich selbst überlassen, stehen bzw. liegen wochenlang im eigenen Kot und krepieren jämmerlich.
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Alles redet über die Afrikanische Schweinpest. Deutschlands Bauern fordern inzwischen, 70 Prozent der in der deutschen Pampa herumgrunzenden Schwarzkittel vorsorglich zu eliminieren – um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Vor allem die Schweinebarone und –mäster sind um das Wohl und Wehe ihres borstigen Betriebskapitals besorgt. Reden wir mal darüber – und über Schwänze. Also jetzt nicht über die Genitalhydranten in den Hosen Testosteron gesteuerter zweibeiniger Maskulin-Boliden, sondern über die gekringelten und werksseitig am Heck unserer Wutzen angebrachten Anhängsel, mit denen die so lustig wackeln können. In der deutschen Schweinemast ist es üblich, Ferkeln in den ersten Lebenstagen die Heck-Rotoren zu kappen. Andernfalls, so die Rechtfertigung für diese rechtswidrige Praxis, würden sie es untereinander nämlich selbst tun. Aus Langeweile beispielsweise. Was dann schwere mit Entzündungen einhergehende Verletzungen zur Folge hätte.
Also macht der Schweinebaron und -priester das lieber gleich selbst. Schnapp und ab. Angeblich ist diese mit dem Heißschneider vollzogene Routine-OP sogar schmerzlos. Für den, der amputiert, auf jeden Fall. Nach dem Tierschutzgesetz und einer aus dem Jahre 2008 datierenden EU-Richtlinie ist das aber verboten. Nur: Das kümmert keine Sau. Im Gegenteil: In Niedersachen bekommen Mäster, so sie sich an die Vorgaben halten, sogar noch eine Schwanzprämie – aus Brüssel. 16.50 Euro für jedes unversehrte Schwein. Das ist in etwas so, als würde man Autofahrer, die innerorts vorschriftsmäßig Tempo 50 einhalten, mit einem Extra-Bonus belohnen. Oder der Einbrecher könnte beim Wohnungsinhaber einen Fahrtkostenzuschuss für An- und Abreise geltend machen. Und diesen, wird die Zahlung verweigert, notfalls gerichtlich einklagen. So weit sind wir schon.
Völlig legal ist es hingegen, männlichen Ferkeln in den ersten Tagen ohne Betäubung die Hoden zu durchtrennen. Dadurch soll der hormonell bedingte Ebergeruch unterbunden werden, der den Konsumenten sonst beim Fleischbraten in die empfindlichen Nasen steigen könnte. Da bekommt man doch gleich mächtig Appetit auf ein saftiges Schweinesteak ….
http://www.rotorman.de/von-ferkelkastrationen-schw...

Das Kupieren von Schwänzen soll angeblich verhindern, dass sich die Wutzen in der industriellen Schweinemast gegenseitig anknabbern und verletzten. Doch die oft unsäglichen Haltungsbedingungen fördern nicht nur den Kannibalismus. Kranke Tiere werden sich selbst überlassen, stehen bzw. liegen wochenlang  im eigenen Kot und krepieren jämmerlich. | Foto: PETA Deutschland
Schnapp und ab. In den meisten deutschen Mästereien ist es üblich, den wenigen Tagen alten Ferkeln die Ringelschwänze abzuschneiden. Angeblich ist die Prozedur schmerzfrei – für den, der amputiert, auf jeden Fall. Diese Praxis ist verboten, doch das kümmert keine Sau. | Foto: Bundesverband Tierschutz/Deutscher Tierschutzbund
Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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