„Glory-Shit“ und "Kote d’Azur“, oder ein Fax aus Darmstadt: Die Kulturgeschichte des Donnerbalkens
Reden wir mal übers Geschäft. Also das große. Es ist zumeist etwas anrüchig. Aber die Sanitär-Industrie ist dabei, es aus der stinkenden Schmuddelecke zu befreien. Da gibt es inzwischen die heißesten (Kack-)Stühle. Wenn es darum geht, auf der Abschiss- und Resterampe ein Fax aus Darmstadt abzusetzen und sich ein Snickers aus der Lende zu pressen, können die Häufchen-Könige und Bull-shit-er aus dem Vollen schöpfen. Auf den Brüllschüsseln der Moderne regiert High-Tech. Da wird die Eiablage zum Erlebnis-Event.
Die Japaner sind dem Westen dahingehend eine Po-Länge voraus. Im Lande Nippon lässt sich der Siegeszug der sogenannten „Washlets“ nicht mehr stoppen. Das sind bis unter die Klo-Brille mit Elektronik vollgestopfte Donnerbalken, die die Defäkation völlig automatisiert haben. Der User braucht sich nach seinem Scheiß-Job nur noch die Hose zuzuknöpfen. Alles andere, von der Reinigung bis zum Abputzen und -trocknen, erledigt der Automat.
Geruchsabsaugung, Warmluftgebläse, Ozon-Deodorierer und Sitzheizung sind da obligatorisch. Zweistufig einstellbare Ekstase-Schalter gibt es gegen Aufpreis. Und das mittels LED-Birnen illuminierte Spülwasser hat Vanille- oder Erdbeergeschmack.
Die neusten Modelle heißen „Kot d'Azur“, „Happy-Darm“, „Adri-Anus“ „Smart-Ass“, „Easy-Steiß“, „Glory-Shit“ und „After Eight“. Bis zu 5.000 Euro muss der ambitionierte Fäkalist dafür auf die WC-Bürste blättern. Toiletten gab es, wie archäologische Funde belegen, schon vor 5000 Jahren. Beispielsweise in Schottland. Die waren allerdings noch nicht ganz so ausgereift. Eine kleine Geschichte der Kloakenkultur:
http://www.rotorman.de/klo-geschichten-der-abort-a...