Zum Modellflug-Pilatus-Treffen kam auch die „große Schwester“: Verblüffende Übereinstimmung - „Original“ und „Fälschung“ gleichen sich wie eineiige Zwillinge
Es gab große und kleine, auffällig lackierte und unifarbene Maschinen, laute, lautlose und leise. Und irgendwie sahen die Flugzeuge alle gleich bzw. ähnlich aus. Aber das war auch beabsichtigt. Für die Mitglieder des Modelflugclubs Simmersbach war es so eine Art Premiere. Die Luftsportler um Horst Reh hatten zum bundesweit ersten „Pilatus“-Treffen auf ihr Fluggelände gebeten. „Pilatus-Aircraft“ ist ein Schweizer Flugzeughersteller, der vor allem durch eine Konstruktion international bekannt geworden ist: Die Pilatus PC-6.
Das ist ein universell einsetzbares, sowohl zivil als auch militärisch genutztes Mehrzweckflugzeug, das weltweit auch für die UNO und das Rote Kreuz unterwegs ist, vor allem aber auch bei Fallschirmspringern als Absetzplattform beliebt ist. Es besticht vor allem durch seine hervorragenden Kurzstart- und Landeeigenschaften (STOL = Short Take-Off and Landing) sowie durch ein außergewöhnliches Design. Ihren Erstflug absolvierte dieses in Folge wiederholt modifizierte Muster bereits 1959. Rund 660 Exemplare wurden, teils auch in Lizenz, seitdem davon gefertigt.
Der gute Besuch der Veranstaltung zeigte, dass dieser Flugzeugtyp auch hierzulande zahlreiche Fans besitzt. Viele Luftfahrtbegeisterte nutzten die Möglichkeit, einen Familienausflug zum Ort des Geschehens zu unternehmen, um daselbst unter Freunden und gut bewirtet einen geselligen und spannenden Nachmittag zu verbringen. Das aktive Teilnehmerfeld war zwar überschaubar, lag aber dafür geografisch ziemlich weit auseinander.
Die Teilnehmer kamen aus der Pfalz, Amöneburg, aus dem Taunus und sogar von der Tschechischen Grenze, um ihre „Schätze“ am Boden und in der Luft zu präsentieren, zu fachsimpeln und neue Pläne zu schmieden. Michael Bräuer aus Wiesbaden brachte mit seiner 3,50 Meter Flügelspannweite messenden Turbo-Porter das kapitalste Exponat an den Start.
Doch selbst dieses eindrucksvolle Modell wirkte gegen seine ausgewachsene Schwester nachgerade mickrig. Thomas Bechtum rückte mit ‚seiner‘ „Foxtrott-Sierra-Charly-Tango“, dem Absetzflugzeug der in Breitscheid beheimateten Westerwald-Skydiver, dahingehend die Relationen etwas zurecht und zeigte den Zuschauern im rasanten Überflug eine lange Nase. Selbiger verdankt die Maschine ihren Spitznamen. Die langgezogenen „Motorhaube“ beherbergt die 550 PS-Turbine, von der sich auch der Namenszusatz „Turbo“ ableitet.
In zwei Jahren will der MFC das zweite „Pilatus“-Bundestreffen organisieren.
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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