Ruinen-Nostalgie: Die alte Gießener Dampfziegelei als perfekte Kulisse für einen Mystery-Thriller

Der Vorhang bleibt geschlossen. Das Dach ist stellenweise undicht, die Scheibend er Oberlichter zersplittert. Wind und Wetter hinterlassen ihre Spuren. In den weitläufigen Hallen stehen noch rostige Maschinen, deren einstige Funktionen sich einem nicht auf den ersten Blick erschließen. | Foto: Markus und Ingrid Novak
  • Der Vorhang bleibt geschlossen. Das Dach ist stellenweise undicht, die Scheibend er Oberlichter zersplittert. Wind und Wetter hinterlassen ihre Spuren. In den weitläufigen Hallen stehen noch rostige Maschinen, deren einstige Funktionen sich einem nicht auf den ersten Blick erschließen.
  • Foto: Markus und Ingrid Novak
  • hochgeladen von Jürgen Heimann

Eine perfekte Spielwiese für dem morbiden Charme verlassener Baulichkeiten erlegene Architektur-Romantiker. Die ehemalige in Sichtweite des Polizeipräsidiums gelegene Gail'sche Dampfziegelei und Tonwarenfabrik in Gießen ist ein Paradies für Ruinen-Nostalgiker. Insbesondere für jene, denen es darum geht, mit ihren Fotos ein Stück Vergangenheit und Industriegeschichte zu konservieren.
Das Ehringshäuser Fotografen-Ehepaar Markus und Ingrid Novak hat sich in der 1997 aufgegebenen Fertigungsstätte umgesehen. Das 17,5 Hektar große Areal gilt als Geheim-Tipp unter den Lost-Places-Fans und lockt entsprechend disponierte Zeitgenossen aus allen Teilen des Landes an.
Über dem Anwesen liegt der Hauch des Verfalls. Die melancholische Aura des Vergänglichen ist spürbar und allgegenwärtig. Und doch wirken die weitläufigen Fabrikhallen, als hätte die Belegschaft erst gestern alles stehen und liegen gelassen bzw. sei aus der Mittagspause einfach nicht an die Werkbänke, Mischanlagen, Brennöfen oder in die Büros zurückgekehrt. Ein Wasserglas auf der Küchenspüle, eine blecherne Brotbox, poröse Sicherheitsschuhe, staubige, von Motten zerfressene Arbeitsjacken, ein Notizbuch, in dem jemand penibel seine Überstunden aufgelistet hat. Und jede Menge verrosteter Maschinen, deren einstige Funktion sich dem Außenstehenden nicht gleich erschließt.

Die Dächer der Hallen sind teilweise eingestürzt, die Natur erobert sich zurück, was ihr einst abgerungen wurde. Überall finden sich in ständiger Auflösung begriffene Spuren einstiger menschlicher Betriebsamkeit. Und etwas unheimlich ist es auch. Vor allem in den dunklen, düsteren und verwinkelten Katakomben im Untergrund. Ein mysteriöser Ort. Die perfekte Kulisse für einen Mystery-Thriller: http://www.rotorman.de/morbide-melancholie-zwische...

Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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