Wieder das (fast) unmögliche möglich gemacht
Oberhof. Irgendwie ist das Methode. Es scheint, dass der Wettergott es nicht gut mit den Oberhofer Organisatoren meint. Noch am Tag vor dem ersten Start, strahlte die Sonne bei besten Winterwetter und Skibedingungen. Aber schon am ersten Wettkampftag sollte sich das ändern.
Am Samstag dann der Gipfel. Der immense Wärmeeinbruch in der Nacht zum Samstag mit Temperaturen bis acht Grad Plus in Verbindung mit starkem Wind und Regen setzte einigen Streckenabschnitten derart zu, dass es am Morgen noch undenkbar schien, einen Sprintwettkampf der Männer austragen zu können.
Die Organisatoren und die vielen, vielen Helfer haben es dennoch möglich gemacht.
Statt auf der 3,3-km-Runde musste der Wettkampf allerdings auf der 2,5-km-Runde ausgetragen werden, die viermal gelaufen wurde. Schon in der Nacht wurden viele Fuhren Schnee an die neuralgischen Punkte in der Arena transportiert. Dieser wurde mit schwerem Gerät aber auch zu einem großen Teil mit Schaufeln eingeebnet. Das Rennen selbst musste zeitlich nach hinten verschoben werden, aber als der erste Läufer ins Rennen ging, waren die Bedingungen gut.
Das zeigte nicht zuletzt Benedikt Doll, der mit der Startnummer 88 auf den 8. Platz stürmte und damit bester Deutscher wurde. Die Strecke hatte gehalten! So fiel dann auch das Lob der Aktiven groß aus. Sowohl Sprintsieger Martin Fourcade als auch der zweitplatzierte Norweger Ole Einar Björndalen lobten die Bedingungen beim Wettkampf. Björndalen sprach zudem vom besten Weltcup-Publikum weltweit.
Und eine besonders schöne Randnotiz gab es auch. Während am Samstag die Männer beim Sprintrennen um gute Platzierungen kämpften, erblickte das Weltcup-Baby Hannes von Ex-Biathletin Katrin Apel und Mario Milde das Licht der Welt. Hannes ist 51 cm groß und wiegt 3716 g. Der frischgebackene Papa hatte allerdings nur kurz Zeit den Neuankömmling zu begrüßen, er musste zurück in die DKB-Skiarena. Mario Milde war Kampfrichter-Obmann beim Weltcup.
Alles in allem war dies wiedermal eine unglaubliche Leistung der Verantwortlichen und der Helfer. Letztlich bot die Woche in Oberhof so ziemlich alles, was im Winter an Wetter möglich ist. Strahlender Sonnenschein mit Frost am Montag und Dienstag, Regen und Wind bei der Staffel der Frauen am Mittwoch. Donnerstags beeinträchtigten Regen, Sturm und Nebel die Männerstaffel. Beim Sprint der Damen mussten sich die Athletinnen am Freitag durch strömenden Regen und Schneegestöber kämpfen und dem stürmischen Wind trotzen. Der Samstag brachte einen Wärmeinbruch und ebenfalls heftigen Wind. Am Sonntag kehrte dann der Winter zurück.
Diese Woche zeigt auch wieder, dass die Oberhofer Organisatoren und Helfer Lösungen für alle Widrigkeiten parat haben. Vielleicht sollte sich der Wettergott im kommenden Jahr mal einsichtig zeigen, und die Oberhofer für ihre Arbeit mit schönem Winterwetter belohnen.
Es bleibt den vielen Helfern in Oberhof herzlich Danke zu sagen.
Bürgerreporter:in:Rita Schwarze aus Erfurt |
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