Wildkatzen im Nationalpark Hainich

Wildkatzendorf Hütscheroda am Nationalpark Hainich | Foto: SCHWARZE-art-PHOTOGRAPHIE
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Wildkatzen im Nationalpark Hainich

Rettungsnetz für die Wildkatze

Sie leben versteckt und zurückgezogen, schlafen am Tag und jagen in der Nacht, aber es gibt sie, etwa 50 Wildkatzen im Nationalpark Hainich. Das sind 50 von etwa 6000 in ganz Deutschland.

Auf etwa 7500ha Fläche haben sie alles was sie brauchen. Sie lieben die inneren und äußeren Ränder des Waldes, sie sind auf kleine Lichtungen und verborgene Wiesen angewiesen. All das finden die Wildkatzen im Nationalpark Hainich. Wildkatzen im Nationalpark Hainich Aber eben „nur“ im Nationalpark Hainich. Der Weg zu anderen Wäldern ist ihnen abgeschnitten. Große Felder und viele Straßen hindern die Tiere an der Wanderung. Der Bestand ist so klein und isoliert das die Wildkatzen auf Dauer ohne Hilfe keine Chance haben. Ohne eine Vernetzung ihrer isolierten Restlebensräume haben die Wildkatzen kaum eine Möglichkeit neue Waldgebiete zu besiedeln.

Um die Wildkatzen zu retten und eine Vermehrung zu sichern wurde schon 2004 durch den BUND die Idee der Wildkatzenkorridore geboren. Deutschlands Wälder sollen miteinander verbunden werden. Durch diese grünen Korridore kommen die Wildkatzen und zwar alle Wildkatzen in Deutschland aus ihrer Isolation raus, der genetische Austausch zwischen den Wildkatzen kann wieder stattfinden.

Ein 1100 Meter beträgt der Korridor zwischen den Hörselbergen und dem Thüringer Wald. In zwei Jahren haben 162 fleißige Helfer, 8000 Bäume und viel Engagement diese Lücke geschlossen. Der Nationalpark Hainich und der Thüringer Wald sind nun miteinander verbunden. Nun braucht es Geduld, die Bäume müssen wachsen, groß werden – den Wildkatzen Deckung geben.
Ein Wandernetz von rund 20000 Kilometern soll eingerichtet werden. Vor ein paar Jahren erschienen 20km utopisch. Man muss einfach nur anfangen.

Im Projekt "Wildkatzensprung" wird der BUND in insgesamt zehn Bundesländern grüne Korridore pflanzen beziehungsweise Wälder aufwerten. Von den Grünen Korridoren profitieren neben den Wildkatzen auch andere Wildtiere.
Projekt Wildkatzensprung

Wie schaut denn eine Wildkatze aus?

Hier mal ein kleiner Steckbrief.

• Sie hat einen buschigen Schwanz mit dunklen Ringen und stumpfem, schwarzem Ende.
• Die Fellfarbe scheint ein wenig verwaschen.
• Die Wildkatze ist etwa so groß wie eine Hauskatze.
• Das Weibchen wiegt um die 4kg, das Männchen ungefähr 1kg mehr.
• Sie fressen Mäuse, Kaninchen, Echsen, Frösche und Insekten. Aas nur in der Not, selten was vegetarisches.
• Zwischen März und September bringen sie 2-6 Junge zur Welt. Die meisten kleinen Wildkätzchen gibt es im April.
• In freier Natur kann eine Wildkatze 10 Jahre alt werden in Gefangenschaft auch mal 15 Jahre.

Heimlich still und selten – Wildkatzen sind in freier Natur kaum zu beobachten. Das in Deutschland einmalige Wildkatzendorf Hütscheroda am Nationalpark Hainich bietet die Möglichkeiten dem scheuen Waldbewohner direkt zu begegnen.
Wildkatzendorf Hütscheroda

Bürgerreporter:in:

Rita Schwarze aus Erfurt

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