Bürgermeister informiert auf der Bürgerversammlung
Rückblick auf ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr: Bürgerversammlung in Ellgau 2016
Bürgermeister Manfred Schafnitzel blickt zurück und wagt auch einen Ausblick
Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: Der Ellgauer Rathauschef Manfred Schafnitzel freute sich über eine sehr gut besuchte Bürgerversammlung. Derzeit leben in der Lechgemeinde 1073 Menschen, 62 Bürger zogen in 2015 nach Ellgau, 55 Personen verließen die Gemeinde, 8 Paare „trauten“ sich, sieben Kinder erblickten das Licht der Welt und sieben Todesfälle gab es zu beklagen. Diese aktuellen Daten übermittelte der Bürgermeister aus dem Einwohnermeldeamt. Ellgaus wichtigste Einnahmequellen sind die Einkommenssteuer, die Schlüsselzuweisung, die Gewerbesteuer, die Grundsteuer aus A (alle landwirtschaftlichen Gebäude und Fluren) und B (alle anderen Gebäude und Grundstücke) und die Umsatzsteuer. Hier ein Auszug aus dem Finanzbericht des Verwaltungshaushaltes: Grundsteuer A 29237 Euro, Grundsteuer B 79446 Euro, Gewerbesteuer 296853 Euro, Einkommenssteuerbeteiligung 588283 Euro, Einkommenssteuerersatz 44622 Euro, Schlüsselzuweisungen 128400 Euro, Umsatzsteueranteil 16163 Euro, Konzessionsabgabe der LEW mit 18496 Euro, Pachten 15247 Euro, Kindergartengebühren und Essensgelder 72981 Euro, Zuschüsse des Staates für den Kindergarten „Pusteblume“ 155533 Euro, Pachteinnahmen für das Schulhaus 82296 Euro, Mieteinnahmen für die Mehrzweckhalle 3659 Euro, Einnahmen Gastwirtschaft 22297 Euro, Zuwendung für den Straßenunterhalt 23200 Euro, Kanalbenutzungsgebühren 69250 Euro. Diesen Einnahmen aus dem Verwaltungshaushalt stehen folgende Ausgaben gegenüber: Schulverband Nordendorf 55480 Euro (je Schüler 1460 Euro), Schulverband Mittelschule Meitingen 49056 Euro (pro Schüler 1402 Euro), VG-Umlage 95004 Euro (je Einwohner 91 Euro), Kreisumlage 439165 Euro, Gewerbesteuerumlage 73459 Euro, Gesamtausgaben für den Kindergarten 288648 Euro, Defizit Kindergarten mit 60134 Euro (je Kind 1074 Euro), laufende Betriebsausgaben für das Schulhaus 52819 Euro, Ausgaben für die Mehrzweckhalle 26800 Euro, Ausgaben für die Gastwirtschaft 23832 Euro, Ausgaben für Feldwege 6323 Euro, Straßenunterhalt mit Winterdienst 20729 Euro, Straßenbeleuchtung 13578 Euro, Unterhalt Kanal 38464 Euro, Betriebsführung Kläranlage 28591 Euro, Aufwandsentschädigung des 1. Bürgermeisters 38896 Euro und Brandschutz 19056 Euro. Der Ellgauer Vermögenshaushalt weist auszugsweise in den Einnahmen folgende Zahlen auf: Investitionszuweisung vom Land 126500 Euro, Restzuwendung Hochbaumaßnahmen 94500 Euro, Straßenausbaubeitrag Ausbau Dorfplatz 53087 Euro, Bauplatzverkäufe 266299 Euro, Bauplatzverkäufe im Gewerbegebiet 78633 Euro. Ausgaben im Vermögenshaushalt der Gemeinde Ellgau: Erschließung Baugebiet Vogtgarten II 246282 Euro, Erweiterung Gewerbegebiet (Erschließung/Bebauungsplan) 37388 Euro, Erweiterung Straßenbeleuchtung 4491 Euro, Darlehenstilgung 23532 Euro, Neuaufbau der Internetseite 2330 Euro, Umrüstung Digitalfunk Feuerwehr 4062, Vermögensumlage an die Mittelschule Meitingen 2991 Euro. An Aufwendungen für den Kanal mussten im Jahre 2015 78420 Euro bezahlt werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde Ellgau liegt derzeit bei 328,92 Euro. Die Hebesätze der Gemeinde belaufen sich bei der Grundsteuer A und B auf 350, in der Gewerbesteuer B auf 300. Ellgau weist eine Steuerkraftzahl in 2015 von 723,09 Euro auf. Bürgermeister Manfred Schafnitzel berichtete über 15 abgehaltene Gemeinderatssitzungen, in denen das 13köpfige Gremium 221 Tagesordnungspunkte bearbeitete. Die VR-Bank bot der Gemeinde das alte Lagerhausgebäude mit 810 Quadratmeter Fläche zum Kauf an. Die politische Gemeinde kaufte das Gebäude in der Auenstraße für 79000 Euro, die Verwendung ist noch offen. Der Aufstellungsbeschluss für die Erweiterung des Gewerbegebietes „Süd-West“ war am 25. Februar 2015, mit dem Grunderwerb kann der Bebauungsplan rechtskräftig werden. Der Straßenausbau im Baugebiet Vogtgarten II wurde vergeben, in der Mehrzweckhalle fanden erforderliche Reparaturarbeiten an. Das Gemeindeoberhaupt erläuterte die Bearbeitung der Anträge aus der Bürgerversammlung 2015. Beispielsweise wurde der Beitritt zur Initiative „Kommungen gegen die Gleichstrompassage Süd-Ost“ im Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt, die Parkbuchten im Ulrichsweg werden nicht durchgehend gestaltet, der Pavillon (Bushaltehäuschen) wurde beleuchtet, die Verlegung der Wertstoffinsel wurde abgelehnt, ein Verkehrsspiegel beim Anwesen Baumann wird nach Rücksprache mit der Polizei abgelehnt. Es wird das Verkehrszeichen 102 (Kreuzung vor Einmündung) empfohlen. Die Straßensanierung Ellgau – Oberndorf wurde mit einer zweilagigen Spritzdecke mit Vorgrundprofilierung abgeschlossen, Haltbarkeit 10 – 15 Jahre. Auch die Gemeinde Ellgau spürt den Druck des Landkreises, eine Möglichkeit für Asylsuchende zu schaffen. Bis in den Herbst waren noch 21 Kommunen ohne entsprechendes Angebot. Deshalb wurden die Bürgermeister vorgeladen mit dem Auftrag, in ihren Gemeinden Wohnmöglichkeiten für Asylbewerber zu schaffen. Zwischenzeitlich sind von 47 Kommunen nur noch sechs Gemeinden ohne Initiative. Zwei private Investoren werden durch einen Neubau in Ellgau diese geforderten Unterkünfte für ca. 30 Asylanten anbieten. In den nächsten Wochen wird sich ein Helferkreis zur besseren Integration dieser Menschen bilden. In der Ellgauer Schule wurde ein barrierefreier Zugang geschaffen, öffentliche Gebäude müssen seit 2003 barrierefrei zugänglich sein. Die überörtliche Rechnungsprüfung bescheinigte der Gemeinde eine gewissenhafte Führung. Die Prüfungsjahre waren von einer sehr hohen Investitionstätigkeit geprägt. Dabei wurden rund 4,5 Millionen Euro investiert bei einer Verschuldung von 376000 Euro, Durch das große Engagement der Bürger, einer vorausschauenden Bodenpolitik der Gemeinde konnte eine neue Kindertagesstätte, das Rathaus mit Mehrzweckfunktion, ein Vereinszentrum und die Neugestaltung des Dorfplatzes geschaffen werden. Die Haushaltsführung der Gemeinde wurde als wirtschaftlich und sparsam bezeichnet. Als größere Baumaßnahme steht in Ellgau der Feuerwehrhausumbau an. Ein großes Dankeschön des Bürgermeisters ging an Oberingenieur Martin Oefele für die fachliche Unterstützung und die planerische Vorbereitung der Umbaumaßnahmen am Ellgauer Feuerwehrhaus. Ein eigener Tagesordnungspunkt war die Straßenbauplanung der Ortsverbindungsstraße Nordendorf – Ellgau. Bei einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderatsgremien von Nordendorf und Ellgau wurde der Ausbau von beiden Gemeinden beschlossen. Die Straße soll mit einer Breite von sieben Metern ausgebaut werden, die Straße wird nach Süden hin erweitert. Für die entnommenen Bäume sind standortnah Ausgleichsflächen vorzuhalten, für die Alleebäume wurde ein Baumgutachten erstellt. Das Büro Eibel in Donauwörth erhielt den Zuschlag für die Planungsleistung, die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1150000 Euro (außerorts 880000 Euro, innerorts 270000 Euro). Beim Tagesordnungspunkt Wünsche und Anträge meldeten sich verschiedene Bürger zu Wort, die dafür plädierten, einige Ellgauer Fußwege heller zu beleuchten. Einige Anfragen beschäftigten sich auch mit dem Winterdienst. Besorgte Eltern äußerten sich zur Thematik „Asylanten“, denn auch in Ellgau werden im Frühsommer Asylbewerber unterzubringen sein. Bürgermeister Manfred Schafnitzel richtete einen Appell an die Solidarität der Bürger und baut auf den Helferkreis, der sich in den nächsten Wochen formieren wird. Einige Personen meldeten sich bereits am Ende der Bürgerversammlung, die bereit sind im Helferkreis aktiv mitzuarbeiten.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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