Unwetter? Nein Danke!

Ein leichtes Klopfen am Barometer, ein Blick aus dem Fenster. Mehr Möglichkeiten gab es damals für unsere Großeltern in der meteorologischen Steinzeit nicht.

Doch das ist Schnee von gestern. Mit derlei beschränkten Mitteln gebe ich mich schon lange nicht mehr ab.
Superzellen, Luftmassengrenze und Okklusion sind für mich mittlerweile gängige Begriffe und müssen nicht mehr im Lexikon nachgeschlagen werden.

Die neuesten Errungenschaften in der Wetterbeobachtung bilden hierbei die sogenannten "Wetterapps" mit integriertem Regenradar für das Smartphone.

Mit Hightech dem (Un)Wetter strotzen

Hiermit lässt sich durch die Berechnung verschiedener Computermodelle, spielerisch und exakt das Wetter voraussagen.
Das ist um so wichtiger, wenn bereits ein kleiner Sommerregen dazu führt, dass sich der Keller unmittelbar mit Kanalwasser füllt.

Komplett mit Unwetterapps aufgeladen, stand ich mit meinem Hightech-Telefon neben meinen Hochleistungs-Tauchpumpen tapfer im Untergeschoss des Hauses.
Obwohl ich auf meinem Display nur Rote und Lilafarbende Symbole sah, hüpften die Kinder in Badehose vor dem Kellerfenster hin und her.
Derweil hing meine Frau die Wäsche im Garten auf und mein Nachbar entzündete seinen Grill.

"Alles Ignoranten. Technikfeindlich und ewig gestrige", dachte ich noch.
Die Zukunft lässt sich nicht aufhalten.

Als sich nach 5 Stunden immer noch kein Unwetter abzeichnete, ging ich dazu über, alle Verbindungsleitung zum Router zu überprüfen und das Betriebssystem neu aufzuspielen.

Inzwischen saß ich wieder behaglich auf meinem Sessel und genoss die Sonnenscheinanzeige meiner Unwetterapp auf meinem Handydisplay.
Alles im grünen Bereich, kein Regen in Sicht. Da riss mich ein schriller Schrei in die Wirklichkeit zurück. Meine Frau rief aus dem Keller: "Wie kannst du bei diesem Unwetter so gemütlich auf der Couch sitzen während wir hier im Keller absaufen?"

Also klopfte ich erst einmal am Barometer und blickte dann aus dem Fenster ...

Bürgerreporter:in:

Georg Schmidt aus Diemelstadt

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